GM und Segway wollen die städtische Fortbewegung umkrempeln

Mobiler Schaukelstuhl

Der Autobauer und der Zweiradpionier haben sich Originelles ausgedacht. Zweirädrige Elektrokutschen sollen unfallfrei durch das städtische Getümmel balancieren

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  • ggo
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New York City (USA), 7. April 2009 – Dass GM eine heftige Schlankheitskur vor sich hat, weiß man bereits, aber muss es gleich so weit gehen? Beim Projekt P.U.M.A kann man dem Autobauer auf jeden Fall nicht vorwerfen, an alten Zöpfen festzuhalten. Heute stellte GM zusammen mit Segways den Prototyp eines Fahrzeugs vor, mit dem sich nach dem Willen der Marketingleute „Personen bei geringen Gesamtkosten rascher, sicherer, leiserer und sauberer in Städten fortbewegen können. Außerdem spreche das Fahrzeug die Bereiche konstruktive Kreativität, Mode, Spaß und soziale Vernetzung an – was will man mehr.

Straßen-Aerobic
Technische Grundlage für diese fröhliche neue „Auto“-Welt ist ein Segway „Personal Transporter“, der auch hierzulande seinen Fahrern bereits Vergnügen bereitet, manchmal auch dem schadenfrohen Publikum. In einigen Bundesländern darf man mit dem originellen Gefährt mit Sondergenehmigung übrigens sogar am Straßenverkehr teilnehmen, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Wer schon einmal einen Segway bewegt hat, weiß warum: Das Lenken des Zweirads erfolgt durch Gewichtsverlagerung, Beschleunigen durch leichtes Vorbeugen und das „Bremsen“ durch Zurücklehnen. Dafür ist schon ein wenig Körperbeherrschung notwendig, doch genau das ist der Reiz des „Einachsers“.

Wie die Bienen
Der Segway lässt es bei 20 km/h bewenden, GM will aber mehr: Erstens ein Dach über dem Kopf für mindestens zwei Personen und zweitens eine großstadttaugliche Geschwindigkeit und Reichweite. 56 km/h soll der P.U.M.A erreichen, 56 Kilometer soll die Reichweite betragen, dann muss er wieder ans Ladegerät. Für Larry Burns, Vizepräsident der F&E bei GM, bietet das Projekt eine einzigartige Lösung für Fortbewegung und Interaktion in Städten, in denen mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit leben.