Infomatec-Prozess: Ex-Vorstandsmitglied zu Haftstrafe verurteilt

Das Augsburger Landgericht sieht es als erwiesen an, dass Alexander Häfele durch Kursbetrug und Insiderhandel Anleger massiv geschädigt hat.

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  • dpa

Im Augsburger Infomatec-Prozess ist das ehemalige Vorstandsmitglied Alexander Häfele heute zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Augsburger Landgericht sah es als erwiesen an, dass Häfele durch Kursbetrug und Insiderhandel Anleger massiv geschädigt und sich Gewinne in Höhe von rund 15 Millionen Euro verschafft hatte. Die Verteidigung des Ex-Managers hatte einen Freispruch gefordert.

"Das monatelange Verfahren hat das Gericht bis an die Grenzen der Aufklärbarkeit geführt", sagte der Vorsitzende Richter. Das Gericht habe etwa nicht klären können, ob Infomatec zum Zusammenbruch des Neuen Marktes beigetragen hatte. Die Infomatec-Pleite war eine der ersten nach dem Aktienboom vor mehr als drei Jahren.

Bei Infomatec handelte es sich um eines der Unternehmen, die "kometenhaft aufgestiegen" seien mit einem riesigen Unternehmenswert bei kleinem Startvermögen und dann "ins Bodenlose" stürzten, sagte der Richter. Die Infomatec-Aktie stieg seinerzeit von 27 Euro auf mehr als 290 Euro und fiel dann auf 4 Cent. Der mitangeklagte Infomatec-Gründer Gerhard Harlos war Ende 2003 nach einem Teilgeständnis zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. (dpa) / (anw)