25 Jahre Lamborghini Diablo

Keil auf Speed

Im Juni 1985 beschließen die Verantwortlichen bei Automobili Lamborghini, dass ein Nachfolger für den legendären Countach gebaut werden möge. Nicht irgendein Epigone, sondern das schnellste Serienfahrzeug der Welt. Fünf Jahre später präsentieren die Italiener den Diablo

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Von
  • Marcel Sommer
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München, 23. März 2015 – Im Juni 1985 beschließen die Verantwortlichen bei Automobili Lamborghini, dass ein Nachfolger für den legendären Countach gebaut werden möge. Nicht irgendein Epigone, sondern das schnellste Serienfahrzeug der Welt. Fünf Jahre später präsentieren die Italiener den Diablo. Den Namen verdankt er, wie viele Lamborghini, einem Kampfstier. Diablo soll 1867 in der Herde von Cristobal Colon y de La Cerda, dem 14. Herzog von Veragua geboren sein und sich am 11. Juli 1869 einen legendären Fight mit dem Stierkämpfer El Chicorro geliefert haben. Der Herzogtitel stammt von Diego Kolumbus, Sohn des Entdeckers Christoph Kolumbus.

Der Stier der Familie Kolumbus

Auch Lamborghini macht sich mit dem 325 Kilometer pro Stunde schnellen Supersportwagen auf zu neuen Ufern. Rennfahrer Sandro Munari hat einen der ersten Exemplare auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Nardo sogar auf 340 km/h beschleunigt - typisch italienisch im Anzug mit Krawatte und ohne Helm. Die dafür nötige Kraft von 492 PS liefert ein 5,7 Liter großer V12. Gezeichnet wurde der Wagen von Marcello Gandini, der zuvor schon Miura und Countach zu ihren Formen verholfen hatte. 1987, also genau zur Halbzeit der Diablo-Schaffung, übernimmt Chrysler den Hersteller Lamborghini von Patrick Mimran und verlangt den neuen Superstar weniger brutal und aggressiv, sondern harmonischer und - kaum zu glauben - praktischer zu gestalten.

Da der anfangs 492 PS starke Sportwagen mit seinen 2,04 Metern Breite vor allem in Parkplätzen nicht praktisch gewesen wäre, öffnen die Türen, wie schon beim Vorgängermodell, nach oben und vorn. Neu sind elektrische Fensterheber für beide Türen. Ursprünglich soll der Motor unter einer Glasabdeckung ständig zu sehen sein. Allerdings macht Gandini die Hitzeentwicklung einen Strich durch die Rechnung. Die Motorraumkühlung verbessert der hintere Stoßfänger, der die heiße Luft aus dem Inneren heraussaugt. Ein Heckflügel kostet extra. Ohne die im Verhältnis zum Gesamtpreis von fast 200.000 Euro günstige Option ist beim ersten Diablo aber zumindest eines noch möglich: der Blick durch den innenliegenden Rückspiegel - gegen Ende der elf jährigen Produktionszeit kommt an dieser Stelle eine eher schlechte als rechte Kamera zum Einsatz. Das komplett von Chrysler entwickelte Interieur besticht durch das zusammen mit dem Lenkrad in der Höhe verstellbare, klotzige Armaturenbrett.