30 Jahre Alfa 164

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Zum Modelljahr 1991 wurde der Alfa Romeo 164 technisch überarbeitet, intern wurde dieser Schritt „Maquilage 90" genannt. Dabei wurden einige Kritikpunkte ausgemerzt, den Fans und Fachpresse der ersten Modellgeneration angekreidet hatten. So lag beispielsweise die Einbauposition des Motors etwas tiefer im vorderen Rahmen, um einen günstigeren Winkel bei den Antriebswellen zu erreichen. Zusätzlich wurde die Lenkung überarbeitet und direkter abgestimmt. Zusammen führten diese Maßnahmen dazu, dass nun weniger Antriebskräfte im Lenkrad zu spüren waren. Unverändert blieb dagegen die Karosserie.

Der 2.0 Twin Spark und der 2.5 Turbodiesel wurden nicht verändert. Der Dreiliter-V6 stand nun zusätzlich in einer leistungsgesteigerten Variante (erreicht unter anderem durch schärfere Nockenwellen und höhere Verdichtung) zur Wahl. Das neue Topmodell Alfa Romeo 164 3.0 V6 Quadrifoglio erreichte mit 147 kW (200 PS) eine Höchstgeschwindigkeit von 237 km/h und beschleunigte in 7,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Ab Frühjahr 1991 beanspruchte ein neuer Turbo-Benziner das Prädikat Topmotorisierung für sich. Aus Respekt vor der italienischen Kfz-Steuer blieb der Hubraum bei zwei Liter. Doch das kleine Kraftwerk war nun ein drehfreudiger V6-Zylinder. Dank Ladeluftkühlung leistete er 150 kW (204 PS) beziehungsweise ab Herbst 1992 mit Katalysator 148 kW (201 PS).

Zweites Facelift: 164 Super

Ab dem Modelljahr 1993 wurde eine zweite Karosserielinie für den Alfa Romeo 164 eingeführt. Die bisherige Form wurde weiterhin gebaut, parallel dazu aber mit der Ausstattungslinie Super ein überarbeitetes Design eingeführt. Frontspoiler, Heckschürze, Seitenschweller und die seitlichen, jetzt glattflächigen Schutzleisten waren nun in Wagenfarbe lackiert. Außerdem wurde die komplette Bordelektronik modernisiert.

Ende des Doppelnockers

Der Alfa Romeo 164 Super wurde mit gründlich überarbeiteten Motoren bestückt. Deshalb steht das optisch gelungene Facelift für einen weiteren, fast noch schlimmeren Dolchstoß gegen die Fans als die Einführung des Frontantriebs. Der legendäre Doppelnockenwellen-Vierzylinder aus Giulia und Alfetta wurde durch eine Fiat-Entwicklung ersetzt. Die Leistung des 2.0 Twin Spark blieb mit 106 kW (144 PS) gleich. Beim 2,5-Liter-Turbodiesel stieg sie dagegen auf 92 kW (125 PS). Die größte Änderung betraf den Dreiliter-V6 - er erhielt einen Vierventil-Zylinderkopf. Mit 155 kW (211 PS) sind nun 240 km/h drin.

V6-Vierventiler

Noch mehr legte die neue Topversion der weiterhin gebauten Ur-Karosserievariante zu. Ebenfalls mit Vierventil-Zylinderkopf standen im Alfa Romeo 164 3.0 V6 24V Quadrifoglio nun 171 kW (232 PS) zur Verfügung - mit einer Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h das bis dahin schnellste Serienauto von Alfa Romeo. Äußere Kennzeichen waren tiefer herunter gezogene Frontspoiler, Seitenschweller und Heckschürze. Der Steuern sparende Zweiliter-Turbo blieb ebenso im Angebot wie der Dreiliter-V6 mit Zweiventil-Technik. Dessen Ansprechverhalten wurde durch eine neue Motorelektronik verbessert, obwohl die Leistung auf 180 PS (132 kW) sank. Ein optisches Unterscheidungsmerkmal zu den Modellen der ersten Baujahre waren die Ellipsoid-Hauptscheinwerfer.