Steile These

Alfa Romeos neues Crossover-SUV Stelvio

Es gibt eindeutig weniger gut geeignete Namen als „Stelvio“, wenn man einem Auto Fahrdynamik bescheinigen möchte. Auf der Los Angeles Auto Show (18. bis 27. November) wird Fiat/Chrysler nun einen Alfa Romeo Stelvio vorstellen, ein SUV im gerade modernen kompakten Crossover-Stil

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Alfa Romeo Stelvio 6 Bilder
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Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Es gibt eindeutig weniger gut geeignete Namen als „Stelvio“, wenn man einem Auto Fahrdynamik bescheinigen möchte. Immerhin ist das der italienische Name fürs Stilfser Joch, mit 2758 Metern über NN Italiens höchster asphaltierter Pass und mit mit 48 Haarnadeln allein auf seiner Nordrampe in beeindruckender Gebirgslandschaft auch eine der schönsten Möglichkeiten, die Alpen zu überqueren. Nach allem, was wir bis jetzt über das Auto wissen, ist der Name mehr als nur eine steile These.

Auf der Los Angeles Auto Show (18. bis 27. November) wird Fiat/Chrysler einen Alfa Romeo Stelvio vorstellen, ein SUV im gerade modernen kompakten Crossover-Stil mit Coupé-Dachlinie oben und Diffusorgekröse hinten unten. Im Gegensatz zu seinen Wettbewerbsmodellen setzt es sich wenigstens in der Frontansicht mit seinen unverwechselbaren „Scudetto-und-Baffi“-Lufteinlässen sofort optisch ab.

Ernstgemeint

Doch Vorsicht, das neue Auto ist nicht nur unverwechselbar gestaltet, es dürfte es ziemlich ernst meinen mit der Fahrdynamik, denn es ist eben nicht eine dieser immergleichen Ableitungen aus den durchstandardisierten Frontquerbaukästen für preisgünstige Kompaktmobile. Da der Stelvio die technisch aufwendige Basis der Alfa Romeo Giulia nutzt, kommt einer freudvollen Fortbewegung immerhin ein von einem Standardantrieb abgeleiteter 4x4 zugute. Der primäre Hinterachsantrieb unterstützt eine ausgewogene Gewichtsverteilung, eine per Lamellenkupplung im Verteilergetriebe fahrdynamisch bedarfsweise zugesteuerte Vorderachse die Traktion. Gierwinkelimpulse durch die Zuschaltung werden in diesem Konzept gleichzeitig zum Torque-Vectoring genutzt, je nach Ausstattung dient dazu auch ein Hinterachs-Differenzial mit Überlagerungsgetrieben und elektronisch gesteuerten Lamellenkupplungen.

Bei Alfa heißt das 4WD-System Q4. Im Prinzip genau das Gleiche also wie beim ähnlich großen BMW X3 xDrive, sogar mit dem im Prinzip baugleichen Wandlerautomaten von ZF und der Option auf bloßen Hinterachsantrieb. Andere, ähnlich aufgebaute Autos heißen Porsche Macan oder Jaguar F-Pace.

Zwei Ausstattungsvarianten bekommen den aus der Giulia bekannten Zweiliter-Ottomotor mit Direkteinspritzung, der bei 5250/min 280 PS leistet und 400 Nm ab 2250 Touren aufbringt. Alle Motoren haben Turboaufladung, die mit 84,0 × 90,0 mm leicht kurzhubigen Vierzylinder mit zwei Nockenwellen arbeiten mit der in Hub und Phase variablen Ventilsteuerung Fiat MultiAir. Die Top-Version „Quadrifoglio“ mit einem 505 PS leistenden 2,9-Liter V6-Ottomotor (intern „Ferrari F154“) mit einem Bohrungs-Hub-Verhältnis von 86,5 × 82 mm ausgestattet, wie er bereits aus der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio bekannt ist. Sie soll aus dem Stand in rund vier Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Für sie werden unter anderem auch Bremsanlagen mit karbon-keramischen Scheiben von Brembo, eine Overboost-Turbosteuerung und eine Klappenauspuffanlage angeboten.