Sparen auf höchster Ebene

Ausprobiert: BMW 740Le xDrive iPerformance

Der 7er bekommt den aus dem X5 bekannten Plug-in-Hybridantrieb. Damit ist im 740 Le zumindest auf kurzen Strecken ein rein elektrischer Betrieb möglich. Der ist so überzeugend, dass man sich schnell mehr davon wünscht

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BMW 740 Le 10 Bilder

(Bild: BMW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
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Schruns (Österreich), 21. Juli 2016 – Der erste sofort fühlbare Unterschied zwischen einem konventionell mit Öl und einem mit Strom angetriebenen Motor ist Stille beim Anfahren. Das fällt in kleineren Autos natürlich stärker auf als in ohnehin gut gedämmten Luxuslimousinen wie dem BMW 7er. Noch deutlicher wird die die Differenz zwischen gewohnt und neu in einem Plug-in-Hybrid. Der wird nun auch im neuen 7er angeboten und ist doch vermutlich nicht mehr als eine Zwischenlösung auf dem Weg zu einem vollelektrischen Auto. Eine kleine Proberunde zeigt das auch hier.

Der Antriebsstrang setzt sich aus einem Zweiliter-Vierzylinder mit 190 kW (258 PS) und einem Elektromotor mit 83 kW (113 PS) zusammen. Die Systemleistung von 240 kW (326 PS) liegt zwischen 5000 und 6500/min an. Die Batterie hat eine Kapazität von 9,2 kWh, von denen aber nur 7,4 kWh genutzt werden. Lädt man an der heimischen 230V-Steckdose auf, dauert die Befüllung circa vier Stunden, an einer Wallbox sind es etwa 2 Stunden 45 Minuten.

Temporäre Stille

Unterwegs zeigt sich schnell, welchen Reiz die rein elektrische Fahrt hat. Beeindruckend, wie ruhig dieser 7er ist, wenn nur der Elektro-Motor seinen Dienst versieht. Wenn das lauteste Geräusch das sanft Surren der Klimaanlage und die Windgeräusche an den beiden Außenspiegeln ist, sagt das in dieser Umgebung einiges aus. So könnte es bleiben, doch nach rund 30 Kilometern ist der Akku in der Praxis leer. Der Vierzylinder ist kein Schreihals und doch wirkt er nach der Ruhe zuvor wie eine Plaudertasche in einer Bibliothek.

Dabei ist den Ingenieuren das Zusammenspiel der beiden Antriebsarten recht gut gelungen. Der Verbrennungsmotor schaltet sich ohne merklichen Ruck zu und bleibt akustisch im Hintergrund, wenn auch wahrnehmbar. Lediglich beim Kick-down machen sich die Mühen des Benziners in einem vernehmbaren Knurren bemerkbar. Die Fahrleistungen dürften auch Anspruchsvolle zufriedenstellen: Die Version mit Hinterradantrieb braucht 5,5 Sekunden im Standardsprint, mit Allradantrieb sind es noch einmal 0,2 Sekunden weniger. Beide erreichen 250 km/h und würden vermutlich noch schneller sein, wenn der Hersteller dies zuließe. Rein elektrisch sind maximal 140 km/h möglich.