Autonome Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr

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Aus der Street-View-Schmiede

Seit 2007 ist der inzwischen 43-jährige Thrun Stanford-Professor und schrieb auch zahlreiche Arbeiten zur Robotik-Theorie. Er ist überzeugt, dass automatische Autos die Straßen sicherer machen und den Spritverbrauch senken können. Zunächst in einem freien Stanford-Jahr kam Thrun zu Google und entwickelte dort die Technologie für den umstrittenen Straßenatlas Street View mit. Heute nutzen die autonomen Fahrzeuge außer GPS auch die im Rahmen von Street View gewonnenen Vermessungsdaten. Die Roboter-Autos, die Thruns Team für Google entwickelte, erinnern äußerlich an die Street-View-Wagen – wohl ein Grund, warum es über Monate hinweg keinem Außenstehenden aufgefallen war, wenn die Fahrer der Roboter-Autos freihändig unterwegs waren.

Nur ein Prozent der Strecke völlig autonom

Die Testwagen hätten insgesamt bereits 140.000 Meilen (ca. 225.000 Kilometer) zurückgelegt, schreibt Thrun in seinem Blog-Eintrag. Ganz ohne menschliches Zutun seien es aber gerade 1000 Meilen gewesen, berichtete die New York Times.

Verdoppelte Straßenkapazität

Die Google-Entwickler gehen der Zeitung zufolge davon aus, dass die Straßen doppelt soviel Verkehr bewältigen könnten, wenn Computer statt Menschen die Fahrzeuge steuerten – ganz abgesehen von einer umweltfreundlicheren Fahrweise. Außerdem seien Roboter am Steuer naturgemäß nie müde oder abgelenkt. Bei den Testfahrten habe es nur einen kleinen Verkehrsunfall mit Blechschaden gegeben – als ein Fahrer von hinten auf ein Google-Auto auffuhr, das an einer Ampel hielt.

Ende des Jahrzehnts Realität?

Allerdings werde es auch unter optimistischen Annahmen mindestens noch acht Jahre dauern, bis Roboter-Autos im Straßenverkehr zugelassen werden, schätzen die Ingenieure. Die Computersysteme müssten insgesamt noch deutlich verlässlicher werden.