BMW X3 xDrive 20d: So fährt sich der Südstaatler

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Kultivierter Cruiser

Im BMW X3 xDrive 20d sorgt ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 184 PS fürs Vorankommen. Das maximale Drehmoment von 380 Nm liegt zwischen 1750 und 2750 U/min an. Damit geht's in 8,5 Sekunden von null auf 100 km/h – nicht schlecht für ein SUV. Als Höchstgeschwindigkeit sind 210 km/h drin, natürlich nicht um Atlanta herum. Beim Beschleunigen klingt das Triebwerk sachte nach Diesel, beim Cruisen mit konstanten Geschwindigkeiten ist es kaum zu hören. Auch Vibrationen spüren wir keine. Ab 2000 U/min geht der kleine Diesel-Bayer richtig ab, darunter hält sich seine Vortriebsgier in Grenzen. Unser Wagen war mit der serienmäßigen Sechsgang-Handschaltung ausgerüstet. Mit der 2300 Euro teuren Achtgang-Automatik, die zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung stand, dürfte diese kleine Schwäche völlig ausgebügelt werden.

Verbrauch sinkt

Der Durchschnittsverbrauch des X3 xDrive 20d liegt laut BMW bei 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Der 177 PS leistende Vorgänger genehmigte sich noch 6,5 Liter. Dank eines Fliehkraftpendels, das die Dämpfung des Schwungrades erhöht, kann der Fahrer früher in den nächsthöheren Gang schalten. Die damit verbundene Absenkung des Drehzahl-Niveaus hilft, Sprit zu sparen. Hinzu kommt ein harmonisches Start-Stopp-System, das den Motor beim Anhalten sanft aus- und beim Wiederanfahren halbwegs sanft wieder einschaltet. Dazu noch eine kleiner Tipp für US-Reisende: Bei einer Polizeikontrolle lohnt es sich, den Motor manuell auszuschalten. Ein mit Start-Stopp abgeschaltetes Aggregat könnte jederzeit, beispielsweise wenn die Klimaanlage mehr Strom braucht, wieder anspringen. Der Officer könnte es missverstehen.

Handschaltung

Bei uns ist im Unterschied zum xDrive 20d beim 35i die Achtgang-Automatik Serie. In den USA wird der kleine Diesel ebenfalls nur mit der Automatik zu haben sein. Dennoch: Die manuelle Schaltung gefällt durch akzeptable Wege und knackige Präzision. Der Hauptgrund, die X3-Produktion nach Nordamerika zu verlegen, ist laut BMW-Chef Norbert Reithofer übrigens die Notwendigkeit, Wechselkurs-Risiken einzudämmen. Der Preis des X3 xDrive 20d hat aber anscheinend mit dem Wechselkurs zum Dollar herzlich wenig zu tun: In den USA ist der Wagen ab umgerechnet knapp 27.000 Euro zu haben, bei uns in Deutschland geht's mal locker bei 39.100 Euro los. (imp)