Der Flugzeughersteller Boeing möchte, dass Biodiesel für Flugzeuge freigegeben wird

Boeing scharf auf Biodiesel

Die Fluggesellschaften suchen seit einigen Jahren Wege, fossiles Kerosin durch Ersatztreibstoffe aus nachwachsenden Quellen zu ersetzen. Boeing bringt nun Biodiesel ins Gespräch. Die Airlines schätzen die mögliche Kohlendioxideinsparung durch Bio-Kerosin auf etwa 50 Prozent

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  • Florian Pillau
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Seattle (USA), 16. Januar 2014 – Die Fluggesellschaften suchen seit einigen Jahren Wege, fossiles Kerosin durch Ersatztreibstoffe aus nachwachsenden Quellen zu ersetzen. Seit 2011 Bio-Kerosin aus nicht essbaren Pflanzen und nicht-fossilen Abfallölen, wie etwa Frittieröl, als Treibstoff für kommerzielle Flüge zugelassen ist, haben ein paar Linienflüge mit Biokraftstoff dessen grundsätzliche Eignung bestätigt. Mehr als eine handvoll publikumswirksamer Aktionen war das jedoch nicht, weil Bio-Kerosin noch teurer ist als fossiles. Der Effekt ist jedoch hoch: Die Airlines schätzen die mögliche Kohlendioxideinsparung durch Bio-Kerosin auf etwa 50 Prozent.

Biodiesel ist wettbewerbsfähig mit Kerosin

Der Flugzeugbauer Boeing möchte daher aus Kostengründen nun Biodiesel einsetzen, wie er in großen Mengen bereits für Selbstzünder in Autos hergestellt wird und arbeitet daher mit der FAA (Federal Aviation Administration) und anderen Partnern an einer Zulassung dieses Treibstoffs für den Luftverkehr. Die am Markt verfügbare Menge könnte derzeit bis zu einem Prozent – also etwa 2,3 Milliarden Liter – des globalen Bedarfs an Treibstoff für den kommerziellen Luftverkehr abdecken. Der Großhandelspreis für Green Diesel, etwa 0,79 US-Dollar pro Liter (etwa drei US-Dollar pro Gallone), ist mit dem für Jetfuel (Kerosin) wettbewerbsfähig, allerdings nur wegen der massiven Förderung durch die US-Regierung

„Die Zulassung von Green Diesel wäre ein großer Durchbruch für die Verfügbarkeit von preislich wettbewerbsfähigem, nachhaltigem Treibstoff in der Luftfahrt”, sagte Dr. James Kinder von der Abteilung Antriebe bei Boeing. „Wir arbeiten mit unseren Partnern und der Luftfahrtbranche zusammen, um diese innovative Lösung nach vorne zu bringen und die Abhängigkeit der Branche von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.” Um es jedoch kommerziell nutzen zu dürfen, bedürfe es noch einer Zulassung durch die amerikanische Materialprüfungsanstalt ASTM (American Society for Testing and Materials).