Bosch: „Schwarmintelligenz für Akkus“

Inhaltsverzeichnis

Auf Basis der gesammelten Werte sollen die Algorithmen typische Fehlermuster zu erkennen lernen und warnen, bevor ein Akku kaputtgeht. Aus der Cloud werden Fahrer oder Flottenbetreiber sofort informiert. Mit solchen Hinweisen sollen die teuren Stromspeicher repariert werden können, bevor sie in einer Art Kettenreaktion unnötigerweise komplett ausfallen.

Individuelle Kurven statt verschiedener Kennfelder

Einer der ärgsten Stressfaktoren für eine Traktionsbatterie ist das Laden. Bereits geringe Abweichungen von den für die aktuellen Bedingungen optimalen Werten können die Batteriezellen dauerhaft Leistung und Kapazität kosten. Über die Cloud soll daher nun jedes Fahrzeug für jeden einzelnen Ladevorgang eine individuell berechnete Ladekurve statt der bisher fest ins Ladegerät programmierten Auswahl aus Kennfeldern erhalten – unabhängig von der benutzten Zapfstelle.

Bosch will mit den Daten zudem neue Ladestrategien entwickeln. Ein verfeinertes Schnellladeverfahren soll die Ladezeit noch weiter verkürzen können, ohne den Akku zu schädigen. Eine andere Strategie soll die Standardladung noch schonender für Kapazität und Lebensdauer der Batterie ablaufen lassen.

Einen Kunden für „Battery in the Cloud“ hat Bosch nach eigenen Angaben bereits in dem chinesischen (E-)Mobilitätsanbieter DiDi. Die Dimensionen sind in unseren Augen gewaltig: DiDi hat in China einen Martanteil von rund 90 Prozent und gab an, bis Ende Januar 2019 etwa 400.000 batterieelektrische Autos und Plug-in-Hybride auf seiner Ride-Hailing-Plattform registriert zu haben. Der Elektroautohersteller BAIC liefert allein dieses Jahr 20.000 Elektroautos mit einer Reichweite von über 400 Kilometer an den Mobilitätsdienstleister aus. (fpi)