Bruderzwist: VW Scirocco im Vergleich mit dem Audi TT

Seite 2: Bruderzwist: VW Scirocco im Vergleich mit dem Audi TT

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Kontrastprogramm

Aber wir wollen uns nicht beklagen: Auffälliges Design gibt es beim Scirocco des Jahre 2008 nämlich auch nur am Exterieur. Der Innenraum wurde fast komplett vom biederen Blechdachcabrio Eos übernommen. Lediglich die dreieckigen Türinnengriffe aus Hartplastik und die exzellenten Teil-Ledersitze mit dem grob gewebten Stoff auf den Innenbahnen werten das arg nüchterne Cockpit auf und geben ihm einen Hauch Eigenständigkeit. Ergonomisch gibt es nichts zu meckern: Genau wie im Golf oder Eos (oder im TT) sitzen alle Schalter dort, wo sie hingehören, und das griffige Sportlenkrad liegt toll in der Hand. Im Vergleich zum TT allerdings fällt die Sitzposition allerdings etwas zu hoch und damit einen Tick weniger sportlich aus.

Scharfes Kleidchen

Ganz anders stellt sich die Sache beim Exterieur dar: Das modern und scharf gezeichnete Blechkleid des VW ist ein echter Augenschmaus und zieht selbst in München die Blicke der Mitmenschen auf sich, obwohl in der Bayern-Metropole extravagante Autos ganz anderen Kalibers keine Seltenheit sind. Die ausgeprägte Keilform hat allerdings auch ihre Nachteile: Anders als im TT kann der VW-Fahrer nur erraten, was sich hinter seinem Auto abspielt. Die winzige Heckscheibe und die überdimensionierten Rahmenkopfstützen machen die optionale Einparkhilfe (380 Euro) zum Pflichtkauf, und die ultrabreiten C-Säulen versperren zusätzlich die Sicht nach schräg hinten. Im Praxisnutzen-Wettbewerb fährt der VW seinem Ingolstädter Cousin trotzdem locker davon: Mit 292 Liter Kofferraumvolumen und zwei vollwertigen Rücksitzen eignet sich der Scirocco sogar als Transportmittel für kleine Familien. Im TT hingegen werden nur kinderlose Paare glücklich, denn die beiden Notsitzmulden im Fond taugen höchstens als zusätzliche Ablagefläche. Mit 290 Liter fällt der Kofferraum aber wenigstens kaum kleiner als im VW aus.

Motor / Getriebe

Identische Zutaten, ähnliches Ergebnis: Wie nicht anders zu erwarten, unterscheiden sich die Motorisierungen nur in Nuancen voneinander. Die 2,0-Liter-Turbos schieben hüben wie drüben bereits unten herum mächtig an und drehen hurtig auf deutlich über 6000 Touren. Auf den kernigen Klang, den dieses Aggregat im Golf GTI verbreitet, muss jedoch vor allem der Scirocco verzichten. Der Audi knurrt zwar deutlich sportlicher, echten Gänsehaut-Sound produziert aber auch er nicht.