Dacia Sandero: Erste Ausfahrt

Seite 2: Dacia Sandero: Erste Ausfahrt

Inhaltsverzeichnis

Kein Billigheimer

Von außen ist also alles im mehr oder weniger grünen Bereich, aber wie sieht ein 7500-Euro-Auto von innen aus? Die Antwort lautet: Gar nicht mal schlecht – jedenfalls dann, wenn man wie wir die Top-Ausstattung "Lauréate" fährt. Die ist derzeit nur mit dem 1,6-Liter-Ottomotor lieferbar und kostet genau 10.000 Euro. Von Tristesse ist in unserem Testwagen nicht viel zu spüren: Das Armaturenbrett wirkt gut verarbeitet und fasst sich angenehm an. Das Lenkrad mit Dacia-Logo stammt aus dem Renault-Konzernregal und liegt gut in der Hand. Auch Schaltknüppel, Bedienhebel und Knöpfe wirken solide und wertig. Zwischen weiß hinterlegtem Tacho und Drehzahlmesser sitzt gar ein Bordcomputer und in der Mittelkonsole sorgt ein Blaupunkt-CD-Radio für gute Laune (Aufpreis: 460 Euro). Zusätzliche Highlights sind Plastikapplikationen im Pseudo-Alu-Look, die Mittelkonsole, Lüftungsdüsen und Türgriffe zieren. Allerdings: In der Einsteigerversion verzichtet das Sandero-Cockpit auf zahlreiche optische Gimmicks und gibt sich deutlich freudloser.

Platz für alle

Auch bei der Sitzprobe fällt das Urteil durchaus positiv aus. Das vordere Gestühl ist angenehm straff gepolstert, bietet allerdings nur sehr wenig Seitenhalt. Beim Platzangebot hingegen gibt's keinen Grund zur Klage: Sowohl Front- als auch Heckpassagiere sind kommod untergebracht. Menschen über 1,80 Meter können bequem hintereinander sitzen, und die großzügige Kopffreiheit sorgt vorne wie hinten für ein gutes Raumgefühl. Ebenfalls geräumig geht es im Gepäckabteil zu: Mit 320 Liter schluckt der Sandero fast genauso viel wie ein aktueller Golf. Wenn die asymetrisch teilbare Rückenlehne fällt, passen bis zu 1200 Liter in den Kofferraum.

Ausreichend motorisiert

Ein Dreh am Zündschlüssel erweckt die derzeitige Topmotorisierung zum Leben. Unter der Haube unseres Sandero werkelt ein 1,6-Liter-Ottomotor, der 87 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von 128 Nm bereitstellt. In der Basisversion gibt es nur ein 1,4-Liter-Aggregat mit 75 PS. Mit der größeren Maschine erledigt der Dacia den Sprint auf 100 km/h in 11,5 Sekunden und schwingt sich zu einer Höchstgeschwindigkeit von immerhin 174 Sachen auf. In der Praxis lässt es sich mit dem Vierzylinder gut leben, ein Temperamentbolzen ist der Sandero allerdings nicht. Wer flott unterwegs sein will, muss fleißig im gut zu schaltenden Fünfgang-Getriebe rühren und den Motor auf Drehzahl halten. Ein Überholkünstler ist der Dacia nicht, und vor Steigungen kann ihm schon mal ein wenig die Puste ausgehen. Von anderem Charakter werden wohl die beiden Dieselversionen mit 68 und 86 PS sein, die fürs Frühjahr 2009 angekündigt sind. Besonders bei der stärkeren Variante wird ein Drehmoment von 200 Nm bei 1900 U/min zumindest für souveräneren Durchzug aus niedrigen Drehzahlen sorgen.