Wir haben den stärksten Serien-Hybrid der Welt im Stadtgewimmel getestet

Das stärkste Serien-Hybrid-Fahrzeug im Test: Lexus LS 600h

Wir sind im stärksten Serienhybrid unterwegs. Der Lexus LS 600h L kann auf eine Gesamtsystemleistung von 327 kW zurückgreifen. Ob Leistung, Luxus und gute Luft hier zusammenpassen, interessiert uns brennend

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  • gh
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Berlin, 9. August 2007 – Meine Füße liegen erhöht, mein Rücken lässt sich gerade mit einer feinen Akupressurmassage verwöhnen. Die Ottomane hinten rechts ist ein exzellenter Wohlfühlsitz, der so einiges an Energie fressen wird. Aber wir sind in der Langversion des stärksten Serienhybrids unterwegs, den es für Geld gibt. Der Lexus LS 600h L kann auf eine Gesamtsystemleistung von 327 kW (445 PS) zurückgreifen. Ob Leistung, Luxus und saubere Luft hier zusammenpassen, interessiert uns brennend.

Gegner aus Deutschland

Lexus ist vom neuen Hybriden in der Oberklasse so überzeugt, dass man den LS 600h L als Mitglied der Luxusklasse einstuft. In der Ausstattungsvariante „Wellness“ kostet der Wagen 126.000 Euro Basispreis bei Quasi-Vollausstattung. Was auch immer Lexus mit dem Begriff „Luxusklasse“ meinen mag, Kaliber wie der Bentley Continental GT (170.293 Euro), der Rolls-Royce Phantom 6.8 V12 lang (462.315 Euro) und der Maybach 62S (517.888 Euro) werden nicht zu den direkten Konkurrenten des LS 600h L zählen. Aber der Hybrid-Lexus will es unbedingt mit Zwölfzylinder-Limousinen aufnehmen, die Gegner kommen ausschließlich aus Deutschland: Audi A8 6.0 quattro tiptronic lang, BMW 760Li, Mercedes S 600 Automatik lang und VW Phaeton W12 4Motion Tiptronic 4-Sitzer lang. Wir werden die illustren Kombattanten ausführlich vergleichen.

Understatement mit Weltpremiere

L-finesse nennt sich die Designsprache von Lexus, die zurückhaltend elegant daherkommt. Der Wagen wirkt in seinen Proportionen stimmig, ohne zu protzen. Vor allem das Heck des LS 600h L macht im Gegensatz zu dem Hinterteil der gewaltig aufstampfenden deutschen Konkurrenz einen geradezu zierlichen Eindruck. Besonderes Designmerkmal an der Seite: das so genannte „Pfeilspitzmotiv“, das handgeschliffene, spitz zulaufende Ende der hinteren Seitenfenster. Nur wer dem Fahrzeug direkt in die Augen sieht, entdeckt ein wenig Aggressivität. Die ersten serienmäßigen LED-Abblendlicht-Frontscheinwerfer (LED: Lichtemittierende Diode) der Welt fallen durch drei sich überschneidende Projektorlinsen auf. Diese sind für mittlere Entfernungen zuständig, während zwei weitere LED-Projektoren den unmittelbaren Nahbereich ausleuchten. Für Fernlicht sorgt eine Xenon-Lampe. Einziger Nachteil des hellen LED-Scheins: Einen Spurhalteassistenten wie im LS 460 gibt es nicht, da die nötigen Infrarotsensoren mit dem LED-Lichtspektrum nicht zurechtkommen.