"AutoTram"-Hybrid-Technologie des Fraunhofer IVI sammelt Erfahrungen im Alltagsbetrieb

Der längste Bus der Welt

In Dresden fährt ein mehr als 30 Meter langer Bus, der bis zu 256 Passagiere befördern kann. Sein Hybridantrieb mit Range Extender ermöglicht streckenweise emissionsfreies Fahren im Innenstadtgebiet

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  • fpi
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Dresden, 24. August 2012 – In Dresden fährt ein mehr als 30 Meter langer Doppelgelenkbus, der bis zu 256 Passagiere befördern kann. Die „AutoTram Extra Grand“ genannte Transportlösung ist mitnichten schienengebunden, wie der Name vielleicht nahelegt, sondern ein dreigliedriger Stadtbus mit Hybridantrieb. Diese Umsetzung der AutoTram-Technologie des Fraunhofer IVI soll die Vorteile von schienen- und straßengebundenen Verkehrssystemen vereinen. Der Hybridantrieb mit Range Extender ermöglicht zudem ein lokal emissionsfreies Fahren im Innenstadtgebiet.

Durch ihre hohe Transportkapazität zwischen herkömmlichem Stadtbus und Straßenbahn eröffnet die AutoTram neue Möglichkeiten eines umweltfreundlichen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Für den Einsatz in sogenannten BRT-Systemen (Bus Rapid Transit), die in schnell wachsenden Ballungszentren im asiatischen und südamerikanischen Raum sehr verbreitet sind, ist die AutoTram Extra Grand prädestiniert, da schienengebundene Systeme aus Kosten-, Platz- und Zeitgründen nur eingeschränkt umsetzbar sind.

Intelligente Vierachslenkung

Die beeindruckende Größe der AutoTram Extra Grand bedingt eine ausgeklügelte Kurvenführung mit vier gelenkten Achsen, von denen die letzten drei von einer intelligenten elektro-hydraulische Aktorik geregelt werden. Dank dieser neuartigen Mehrachslenkung soll sich das Fahrzeug bequem wie ein Zwölf-Meter-Bus sowohl vorwärts als auch rückwärts manövrieren lassen. Für die Regelungsalgorithmen der Lenkung zeichnet das Fraunhofer IVI ebenso verantwortlich wie für das Batteriespeichersystem, das einen rein elektrischen Fahrbetrieb über eine Strecke von acht Kilometern gestattet. Der kompakte dieselelektrische Range Extender ermöglicht das Nachladen der Batterien während der Fahrt. Ein vorausplanendes Energiemanagement, das eine ausgeklügelte Klimatisierung von Aggregaten und Fahrgastzelle umfasst, soll die Energieeffizienz weiter steigern.