Wir haben das SUV mit V6 TDI, V8 TDI und Hybrid gefahren

Der neue VW Touareg im Fahrbericht

Die Frage, ob das Konzept des Sports Utility Vehicle zukunftsfähig ist, beantwortet VW mit der frischen Generation des Touareg. Der Wagen wurde vollkommen neu entwickelt. Wir haben ihn gefahren

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
33 Bilder
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • ghe
Inhaltsverzeichnis

Florenz (Italien), 11. März 2010 – Dass der VW Touareg deutlich leichter geworden ist, macht ihn sicherlich nicht zum gazellenartigen Springinsfeld – dazu sind Gewichte über 2000 Kilogramm dann doch zu mühselig zu schleppen. So wollen wir an dieser Stelle nicht den Leichtbau preisen, es wäre einfach albern. Aber muss man das bei einem großen SUV erwarten? Objektiv ist der neue Touareg erheblich leichter geworden, dabei länger und vor allem sparsamer. Wir konnten drei Modelle ausprobieren, den Einstiegsdiesel V6 TDI, den 800-Nm-Diesel V8 TDI und den Hybriden. Die drei zeigen recht unterschiedliche Charaktere.

Glattgezogen

Im Vergleich zu seinem bulligen Vorgänger ist der neue Touareg flacher, breiter und etwas länger. Obwohl der neute Touareg problemlos wiedererkennbar ist, wirkt er weniger grobschlächtig als der alte. Die kürzeren Überhänge lassen auf Agilität hoffen und mindestens 17 Zoll große Räder machen die Seitenansicht präsent. Bei VW-Chefdesigner Klaus Bischoff klingt das so: "Jede Linie hat einen Anschluss." Und im Dunkeln offenbart sich noch eine Neuigkeit: die ausgeprägte Lichtsignatur an Front und Heck. Laut Bischoff soll man einen VW bereits im Dunkeln als solchen erkennen können – das wird dann wohl bald für alle Konzernmodelle gelten.

Mehr Platz

Der Innenraum des Touareg ist gewachsen. Das üppige Raumgefühl kommt nicht nur von der im Trend liegenden breiten Mittelkonsole. Besonders die Knie der Fondpassagiere haben mehr Platz. Zudem wurde die Rückbank nochmals etwas überarbeitet. In der ersten Touareg-Generation mussten die Passagiere der zweiten Reihe noch auf einem recht harten Brett reisen, das Facelift 2007 brachte ein bisschen mehr Komfort und jetzt wartet eine ausgewachsene bequeme Couch. Sie ist um 16 Zentimeter verschiebbar, was dem Gepäck oder eben den Knien zugute kommt.

Viele Assistenten

Die Parkbremse wird im neuen Touareg auf Knopfdruck aktiviert. Zudem solle eine Vielzahl von Assistenzsystemen dem Fahrer das Vorankommen erleichtern. So bildet das "Area View" (1130 Euro) mithilfe von Kameras in Kühlergrill, Außenspiegel und Heckklappe das gesamte Fahrzeugumfeld auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole ab. Das hilft zum einen beim Andocken an einen Hänger, zum anderen beispielsweise bei einer Fahrt durchs Gelände: Niedrige Hindernisse, die rechts und links dicht am Fahrzeug liegen, können wir mithilfe des Area-View-Bildschirms sehen. Die automatische Distanzregelung (3125 Euro im Paket) ermöglicht automatisches Bremsen und Wiederanfahren im Stop-and-go-Verkehr. Die Bi-Xenonscheinwerfer (beim V6 TDI 1430 Euro Aufpreis) arbeiten mit einer dynamischen Fernlicht-Anlage, die ein Blenden des Gegenverkehrs verhindern. "Lane Assist" (515 Euro) warnt den Fahrer per Lenkrad-Vibrationen vor ungewolltem Verlassen der Spur und "Side Assist" (580 Euro) überwacht die toten Winkel. Für mehr Dynamik sorgt der adaptive Wankausgleich der Luftfederung (2995 Euro Aufpreis).