Dieselhybrid in der Praxis: Peugeot Prologue Hybrid4

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Die Kosten-Frage

Das Fahrgefühl im Dieselhybrid ist bereits recht angenehm – bis zur Serie werden die beiden Motoren sicherlich noch geschmeidiger zusammenarbeiten. Als Crux des ganzen Konzepts könnte sich jedoch die Preisfrage erweisen. Ein Diesel ist ja schon teurer als ein Benziner. Hinzu kommt, dass bei den Selbstzündern zum Erreichen der Euro-6-Abgaswerte zusätzlicher technischer Aufwand wie NOx-Speicherkat oder SCR-Technik getrieben werden muss, sofern der Hybrid nicht, wie eingangs erwähnt, eine günstigere Abgasnachbehandlung ermöglicht. Und dann kommen noch die Hybridkomponenten hinzu. Auch wenn die etwas günstigeren Nickel-Metallhydrid-Akkus statt Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden, dürfte der Aufpreis erheblich sein. Andererseits ist der mechanische Aufbau des Peugeot-Konzepts vergleichsweise einfach. Hinter den Kulissen wird natürlich kräftig gerechnet. So entschied man sich aus Kostengründen, den Hybridantrieb nicht beim Massenmodell 308 einzuführen, sondern beim etwas teureren 3008. Der zuerst gefahrene 308 Hybrid2 hat deshalb keine Chance auf Serienfertigung, während der Hybrid-3008 Anfang 2011 auf den Markt kommt. Hier macht sich der Aufpreis prozentual weniger bemerkbar, und der Allradantrieb stellt ein Zusatzargument dar.

Höchstens 33.000 Euro

Da es noch keine Preisvorstellungen gibt, fragen wir: Wie teuer darf das Auto sein, wenn sich der Aufpreis gegenüber einem Diesel amortisieren soll? Angenommen, man spart zwei Liter Diesel oder 2,60 Euro pro 100 Kilometer, dann rechnet sich ein Aufpreis von 5000 Euro nach etwa 200.000 gefahrenen Kilometern, also zehn Jahren mit 20.000 Kilometer Fahrleistung. Ist der Aufpreis höher, wird sich wohl niemand mehr für das Auto entscheiden. Geht man vom 3008 mit 150-PS-Diesel aus, der knapp 28.000 Euro kostet, dann dürfte das Hybridmodell höchstens bei 33.000 Euro liegen. Günstiger würde ein Benzinhybrid kommen, den Peugeot nicht ausschließt – die Hybridarchitektur wäre übertragbar. Einen Prototypen mit Turbo­benziner haben die Franzosen schon im Herbst 2008 vorgestellt. (imp)