Ein Minigolf?

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Ebenfalls gut: Bei Tempo 50 kann der fünfte Gang (einen sechsten gibt es nicht) bereits drin bleiben. An seine Grenzen kommt der Basis-Polo bei Steigungen, auf der Ebene braucht es ab etwa 80 Sachen mehr Geduld. Trotzdem: Wer mehrheitlich in der Stadt unterwegs ist und am Wochenende die Verwandtschaft im Landkreis besucht, ist mit den 60 PS ausreichend versorgt.

Gelungene Getriebe mit weiter Spreizung

Als bessere Wahl erweist sich der 800 Euro teurere 75-PS-Dreizylinder wegen seiner Elastizität. Speziell auf der Autobahn macht sich das Leistungsplus positiv bemerkbar: Der Wagen zieht unangestrengt auf Tempo 130, wo das Laufgeräusch bei über 4000 Touren zwar präsent, aber nicht störend ist. Oberhalb dieser Geschwindigkeit sollte man das Gaspedal nur durchdrücken, wenn die Spur frei ist. Dann arbeitet sich der Polo bis 170 km/h empor. Ein Lob verdienen sich die VW-Ingenieure für die gelungene Getriebeabstufung mit weiter Spreizung: Flott in der Stadt, hinreichend leise auf der Autobahn. Zudem gleitet der Schalthebel exakt durch die Gassen. Das bewährte Fahrwerk mit seiner direkt-gefühlvollen Lenkung und einem ausgewogenen Fahrkomfort ist zwar eine Referenz in der Klasse, verdaut aber Querfugen teilweise nur geräuschvoll. Das liegt aber wahrscheinlich an den kleidsamen 17-Zoll-Felgen und den damit einhergehenden niedrigen Reifen-Querschnitten. Schönheit muss eben leiden.

Der 75-PS-Polo ist ein guter Allrounder für alle, die es auch mal auf die Autobahn zieht. Kilometerfresser kaufen andere Autos. Für weitere 875 Euro Aufpreis gibt es zwar den 1.2 TSI mit 90 PS. Aber auch er weist nur ein Fünfgang-Schaltgetriebe auf, zudem ist sein auf dem Papier deutlich besserer Durchzug erst bei höherem Tempo auf der Autobahn spürbar. Und auch das "50-km-h-im-Fünften"-Spiel mag er nicht wirklich. Sinnvoll ist dieser Motor deshalb nur für jene, die eine Automatik respektive ein DSG wollen oder Wert auf etwas bessere Überhol-Reserven überland legen.

Auch der "neue" Polo (wie Volkswagen sagt) bleibt teuer: Los geht es erst bei 12.450 Euro. Unser 75-PS-Favorit kostet mit Stopp-Start-Funktion bereits 13.500 Euro. Ideal ist die Comfortline-Version für 15.200 Euro. Sie ist günstiger als ein vergleichbar aufgemöbelter Basis-Polo. Inklusive sind der schon erwähnte schickere Innenraum, 15-Zoll-Alufelgen, eine Klimaanlage, ein Radio, Einparkhilfe vorn wie hinten und eine Mittelarmlehne vorn. Damit lässt sich gut leben, braucht es noch mehr? Sinnvoll sind die hinteren Türen inklusive elektrischer Fensterheber für 800 Euro, ebenso das Winterpaket mit Sitzheizung für 415 Euro. Mit an Bord wären bei mir noch der in der Klasse ungewöhnliche Tempomat mit Abstandsregelung (ACC, 500 Euro), das Multifunktionslenkrad (325 Euro) und der 240 Euro teure Farbtupfer "Cornflower Blue" für die Lackierung. Unter dem Strich stehen so 17.480 Euro. Es gibt VW-Händler, die dafür schon einen Basis-Golf herausrücken. (fpi)