Plug-in-Hybrid und Karbon-Karosserie: Ausfahrt mit dem BMW i8

Ein Visionär

Der BMW i8 erregte bei unserer Ausfahrt rund um LA vielfach positive Aufmerksamkeit. Mit seinem Plug-in-Hybrid hat er theoretisch das Zeug dazu, auch Fans sparsamer Autos für diese Fahrzeuggattung zu gewinnen. Wie fährt er sich?

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Der BMW i8 stand als Studie schon auf diversen Messen - ab Juni steht er endlich bei den deutschen Händlern. 27 Bilder
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Los Angeles (USA), 28. April 2014 – Wie kaum eine andere Marke arbeitet BMW derzeit an seinem Image – trotz aller Erfolge mit dem bisherigen. Die Marke ist dabei, sich in Teilen neu zu erfinden. Dazu gehört nicht nur der Abschied von lange gehegten Traditionen, sondern auch ein radikale Neubeginn mit einigen Modellreihen. Der i3 ist sicher keine klassische Schönheit, doch Mut wird den Machern kaum einer absprechen wollen. Der i8 mit seiner sportiven Gestaltung dürfte viel Anklang finden – bei unserer Ausfahrt rund um LA waren die meisten Reaktionen positiv. Zudem hat er das Zeug dazu, bisherige Gegner dieser Fahrzeuggattung für sich zu gewinnen, denn beim Antrieb weist er in die Zukunft.

Futuristisches Design

Nicht ohne Grund sieht BMW den wichtigsten i8-Markt in den USA. Besonders in Kalifornien sind Elektro- und Hybridautos derzeit sehr gefragt. Dort ist nicht nur die Heimat von Tesla, es gibt auch die größten finanziellen Zulagen beim Kauf. Europa tut sich damit in vielen Teilen noch schwer. In Deutschland gibt es außer einer langen Steuerfreiheit keine monetären Anreize.

Doch für Begeisterung dürfte schon das futuristische Design des 4,69 Meter langen, aber nur 1,29 Meter hohen i8 sorgen. Man habe eine „noch radikalere Formensprache als beim i3 angewandt“, so BMW-Entwicklungsvorstand Herbert Diess. Zum Glück mit ansprechenderem Ergebnis, möchte man hinzufügen: Trotz der flügelförmigen Heckleuchten und der niedrigen Fahrzeugnase wirkt der i8 in sich stimmig.

Einsteiger sollten allerdings gelenkig sein. Werden die Türen erst einmal nach oben geöffnet, verlangt das Entern des Innenraums nach Übung. Nicht nur wegen des hohen Schwellers, auch die Tür steht dem Kopf bedrohlich im Weg. Ob zunächst ein Bein oder das Hinterteil hineingefädelt wird, der Kopf sollte immer eingezogen sein. Andernfalls wird es schmerzhaft und peinlich. Die i8-Karosserie besteht größtenteils aus Kohlefaser, was für ein relatives niedriges Gewicht sorgen soll, schließlich muss er zwei Motoren und eine Batterie mit sich herumschleppen. Mit 1485 Kilogramm liegt er auf dem Niveau des Porsche 911, aber klar unter einem Audi R8.