Abenteuer Reichweite

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Sechs Autos also von sechs Herstellern, die uns alle in ihrer Unternehmensphilosophie vertraut sind. Der Zugang zum Thema ist erwartungsgemäß: VW, Mercedes und auch Kia im Auftreten konservativ und auf Sicherheit in jeder Hinsicht bedacht. Diese drei Autos sind Ableger von Großserienprodukten. BMW ist der Charakterdarsteller, mit ihm kann man zeigen, dass man ganz vorne mit dabei ist (wo auch immer), während die anderen im Verkehr als ganz normale Autos wahrgenommen werden. Renault und Nissan zeigen Ernsthaftigkeit und Liebe zum Thema, bearbeiten es ein bisschen spielerisch. Hier hat man den Eindruck, dass sie wirklich schnell in Richtung Erfolg beim breiten Publikum wollen. Das zeigen auch ihre Batterieleasing-Modelle, die den Kaufpreis erheblich senken und ein wenig die Sorge um die Haltbarkeit der Akkus abfedern sollen.

Keine halben Sachen

Die Elektrotechnik ist bei allen Autos gut verstaut, so dass die Platzverhältnisse, wenn überhaupt, nur geringfügig von ihren konventionellen Pendants abweichen. Der Nissan bietet etwas weniger Raumgefühl als seine Außenlänge vermuten ließe, der BMW wirkt für die Passagiere viel geräumiger als er tatsächlich ist, der Kofferraum ist dafür winzig. Der Renault Zoe wird seinen sehr kompakten Außenmaßen innen gerecht. Und was allen gemeinsam ist: Jeder Hersteller hat auf seine Art die Herausforderung angenommen, mit Esprit und Konsequenz. Wir haben keine halben Sachen entdeckt.

Reichweiten und Ladezeiten in Zahlen:

Die erste Angabe ist der Katalogwert der maximalen Reichweite, gemessen im Normzyklus. Die zweite ist unser Praxiswert mit 100 Prozent vollgeladenem Akku bis zum Stillstand, also unser persönlicher Praxiswert bei gutem, aber kühlem Wetter und Tageslicht ohne Klimaanlage und ohne Scheinwerfer.

Vier Autos kamen ziemlich genau 130 plus-minus fünf Kilometer weit, weniger als zehn Kilometer Unterschied kann man als Streuung sehen, da gibt es nicht viel zu interpretieren. Zwei Autos kamen um 15 Kilometer weiter, was auch ganz leicht zu erklären ist: Es waren jene mit den größten Batterien.

Danach haben wir entsprechend Lademöglichkeiten an Bord des jeweiligen Fahrzeugs wieder vollgeladen, bis das Schnellladen von selbst stoppt. Das entspricht dann den 80 Prozent, von denen immer die Rede ist. Die weitere Ladung verläuft aus chemisch-physikalischen Gründen deutlich verhaltener, um den Akku überhaupt ganz voll bekommen zu können.

- Mercedes B ed: 200/155 km. Batterie 28 kWh. Ladezeit 2:11 Std für 80 % bei 6,7 kW Wechselstrom
- Renault Zoe Z.E.: 225/131 km. Batterie 22 kWh. Ladezeit 1:00 Std. für 80 % bei 22 kW Wechselstrom
- Kia Soul EV: 212/154 km. Batterie 27 kWh. Ladezeit 38 min für 80 % bei 50 kW Gleichstrom
- VW Golf E: 190/134 km. Batterie 24,2 kWh. Ladezeit 33 min für 80 % bei 40 kW Gleichstrom
- Nissan Leaf: 199/128 km. Batterie 24 kWh. Ladezeit 28 min auf 80 % bei 50 kW Gleichstrom
- BMW i3: 190/125 km. Batterie 18,8 kWh. Ladezeit 29 min auf 80 % bei 50 kW Gleichstrom (fpi)