Elektroautos sollen lauter werden

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Wie muss es klingen?

Was überhaupt ein sinnvoller Elektroauto-Sound ist, war bereits Gegenstand verschiedener Studien, die zum Beispiel die Universität Nagasaki, das japanische MLIT oder die National Federation of the Blind in den USA durchgeführt haben. In Japan, sagt Schaffitz, werden zum Beispiel Geräusche abgelehnt, die nicht mit einem Fahrzeug in Verbindung gebracht werden können – etwa Alarme, Sirenen, Melodien, Tier- und Naturgeräusche. Und wie steht es mit der Nachbildung gewohnter Motorengeräusche? Sie hätten natürlich den Vorteil, dass ein Fahrzeug leicht als solches erkannt wird, zumal über einen längeren Zeitraum verschiedene Antriebskonzepte koexistieren werden. Dennoch wird man bei Elektrofahrzeugen laut Schaffitz langfristig wohl keine Motorengeräusche im herkömmlichen Sinne einsetzen. Wichtig sei es, ein Geräusch klar lokalisieren zu können und die Bewegung akustisch interpretieren zu können – ob sich also ein Auto entfernt oder nähert und mit welcher Geschwindigkeit es fährt. Andererseits dürfe das Geräusch nicht als Lärm empfunden werden.

Gut möglich, dass Toyota mit seinem heutigen Soundgenerator im Prius gar nicht so falsch liegt. Das System orientiert sich in seinem Frequenzumfang an einem gewohnten Motorengeräusch, ohne dieses aber einfach nachzumachen. Ohnehin stellt sich die Frage, inwieweit der schöne Klang eines Verbrennungsmotors nicht auch deswegen schön erscheint, weil wir es einfach nicht anders kennen. Zu hoffen ist nur, dass Normen und gesetzliche Regeln wenigstens etwas Spielraum für einen "Markenklang" lassen. (ggo)