Elektroautos sollen lauter werden

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Flexibles Sound-System

Beide Varianten des Soundgenerators sind darauf ausgelegt, klaglos unter wechselnden klimatischen Bedingungen oder in Motornähe zu arbeiten. Die dazugehörige Elektronik besteht aus einem 32-Bit-Prozessor mit Flashspeicher, einer Verbindung zum Datenbus des Fahrzeugs und einem Class-D-Verstärker. Diese Kombination erlaubt es, unterschiedlichste Klangbilder zu erzeugen und die akustischen Unregelmäßigkeiten auszubügeln, die speziell bei der ferroelektrischen Variante nicht zu vermeiden sind.

Die Anbindung an die Fahrzeugelektronik soll es zudem möglich machen, mit dem Soundgenerator unter Umständen mehrere Funktionen gleichzeitig zu erfüllen. Denn einige Außengeräuschfunktionen gibt es ja bereits heute: den "Parkpiepser" zum Beispiel oder natürlich die Hupe. Diese Klänge lassen sich mit einem Soundgenerator problemlos nachbilden.

Von V8 bis Warp-Sound

Wie die gesetzlichen Vorgaben für die Geräusche eines Elektroautos in einzelnen aussehen, ist noch in der Diskussion. Einige Hersteller sind allerdings schon mit eigenen Lösungen vorgeprescht: Zu den effektvollsten gehört sicherlich eine Lösung von Brabus, die dem Tesla Roadster einen "echten" Motorklang verpasst hat, alternativ lässt sich ein Warp- oder Beam-Sound wählen, der eher der Kategorie Raumschiff entlehnt ist. Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer steht hier allerdings nicht im Vordergrund.

Der japanische Hersteller Infiniti bietet für sein Hybridmodell M23h dagegen ein völlig ernst gemeintes Fußgänger-Warnsystem an, das sich allerdings nicht an schönem Motorenklang orientiert, sondern einen Sinuston wiedergibt, der gut hörbar sein soll, ohne aber zu nerven. Auch Toyota bietet für den Prius ein Nachrüstsystem an, setzt dabei aber auf ein synthetisches Motorengeräusch. Über ein ähnliches System von Lotus berichtete heise Autos 2008.

Regeln gesucht

Schon heute allerdings spricht einiges dafür, dass originellen Ideen wie jener von Brabus zukünftig Grenzen auferlegt werden. Um eine weltweite Harmonisierung zu erreichen, hat sich zum Beispiel in der UNECE Working Party on Noise eine informelle Gruppe (QRTV) gebildet, die Empfehlungen für allgemeingültige Regeln entwickelt – diese sollen bis Februar 2012 vorgelegt werden. Die naheliegende Vorstellung, dass zum Beispiel ein Autobesitzer selber "Sound Design" betreiben kann, wird wohl ein Traum bleiben, wie Stephan Schaffitz sagt, der als Innovationsmanager für den Technologiebereich Kfz-Elektronik bei Delphi arbeitet: "Sicher ist, dass in den USA eine Veränderung des Geräusches durch den Fahrzeughalter nicht zulässig sein wird."