"Erster Deutscher Elektro-Mobil Kongress" in Bonn

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Der Faktor Kunde
Spiegelberg erinnerte zudem daran, dass bei allen technischen Betrachtungen nicht vergessen werden darf, dass letztlich das Verhalten der Kunden maßgeblich darüber entscheidet, wie Elektromobilität aussehen wird. „Wie kriege ich den Strom zum Verbraucher?“ Die technischen Möglichkeiten und Einschränkungen sind eine Seite, aber erfolgreiche Geschäftsmodelle werden sehr stark davon abhängen, wie sich Autofahrer mit Elektroautos überhaupt verhalten. Dass man das Konzept des heutigen Individualverkehrs eins zu eins auf eine Welt mit Elektroautos übertragen kann, erscheint allein schon aus Kostengründen unwahrscheinlich. Aber auch die Lade-Infrastruktur wird man darauf abstellen müssen, wie die Bedürfnisse der Autofahrer in der Praxis aussehen.

Großbaustelle
Die Meinungs- und Stimmungslage in Bonn passte eigentlich ganz gut zum Tagungsort: eine Riesenbaustelle, die eine Menge verspricht, aber in ihrem Zustand noch nicht so recht erahnen lässt, was am Ende dabei herauskommt. Auf einen einfachen Nenner gebracht, bestätigten sich Bonn wieder einmal die „Knackpunkte“ für Elektroautos: Bei den derzeitigen und erwarteten Batteriepreisen bleibt vorläufig offen, ob Energiespeicher im „Individualbesitz“ auf absehbare Zeit finanzierbar sind. Nicht umsonst werden zum Beispiel die Elektro-Minis in den USA verleast. Dass die Fahrzeuge konzeptionell nicht serienfähig sind, stört BMW übrigens wenig, wie Unternehmensvertreter Dr. Andreas Goubeau meinte. Schließlich gehe es derzeit erst einmal darum, Praxiserfahrungen zum Kundenverhalten zu gewinnen. Aber auch hinsichtlich des „Strom Tankens“ gibt es noch zu viele Unsicherheiten, um ein Patentrezept nennen zu können.