Proberunde im überarbeiteten Audi A3 1.0 TFSI

Basisbewegung

Eine erste Ausfahrt mit dem überarbeiteten Audi A3 zeigt, dass vieles so geblieben ist, wie es zuvor schon war. Der neue Dreizylinder ist schon aus Seat Leon und Golf bekannt und macht auch im A3 eine gute Figur, sofern nicht gerade ein besonders kultivierter Lauf auf dem Wunschzettel steht

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Audi 18 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
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München, 18. Mai 2016 – In einer Zeit, in der sich manche Hersteller einen Wettlauf um den jüngste Kaufanreiz in Form von Neuerungen liefert, sind vier Jahre ohne große Veränderungen eine ganz schön lange Zeit. So gesehen ist der Weg, den Audi mit der Überarbeitung des A3 geht, durchaus mutig, denn zumindest äußerlich blieb vieles ganz ähnlich dem, was man schon kennt. Eine erste Probefahrt bestätigt diesen Eindruck.

Drei statt vier

Mit dem Facelift gibt es zwei neue Motoren im A3, die aus anderen Modellen schon bekannt sind: Ein Zweiliter-Vierzylinder mit 190 PS, der den 1.8 TFSI mit 180 PS ersetzt, und den Einliter-Dreizylinder mit 115 PS und 200 Nm. Er löst den bisherigen Basisbenziner mit 105 PS und 175 Nm ab. Hinsichtlich der Laufkultur ist das kein leichtes Erbe, denn der kleine Vierzylinder war ausgesprochen laufruhig. Der Dreizylinder klingt nicht unsympathisch, ist aber akustisch eindeutig präsenter. Auch wenn ihm die Ingenieure mit Kniffen wie vier Gegengewichten an der Kurbelwelle seine bauartbedingte Laufunruhe austreiben wollten, ist er vor allem bei höheren Drehzahlen immer noch deutlich hörbar. Er ist im teuren A3 besser gedämmt als im Seat Leon ST – eine herausragende Laufkultur wird ihm aber auch hier keiner nachsagen.

Besser schlägt er sich hinsichtlich seines Fahreindruckes. 9,9 Sekunden im Standardsprint und 206 km/h Höchstgeschwindigkeit verspricht das Werk, was für einen Basisbenziner ganz ordentlich ist. Wie schon im Seat und im Golf reicht die Leistung jederzeit, um locker im Verkehr mitzuschwimmen, ohne die kleine Maschine ständig ausquetschen zu müssen. Wer es wesentlich eiliger als der Rest hat, muss den Dreizylinder höher drehen lassen. Ab 160 km/h wird es zäh, der Weg bis zur versprochenen Höchstgeschwindigkeit muss ein langer sein – wir sind ihn nicht bis zum Schluss gegangen. Doch wer so ein Tempo öfter mal anstrebt, wird vermutlich ohnehin nicht die kleinste Motorisierung wählen.

Minimal durstiger im Labor

Das Werk nennt im NEFZ 4,5 Litern, sofern er der Kunde bei der Standardbereifung belässt. Seat nennt für den fünftürigen Leon 4,4, VW für den Golf BlueMotion Trendline 4,3 Liter. In der Praxis ließen sich beide locker und ohne große Mühe mit unter 6 Litern fahren. Für eine aussagekräftige Verbrauchsangabe war unsere Probefahrt im A3 mit derselben Maschine zu kurz. Die Vermutung liegt aber nahe, dass sich auch hier ganz ähnliche Werte erzielen lassen.