Transafricalp

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Gut haben die Dämpfer funktioniert. Die AT bringt Federwege von 220/230 Millimetern mit, die bei mir und einem weiteren Fahrer der Masse <65 kg selbst bei höheren Hupfern nicht durchschlugen. Natürlich änderte sich das bei schnellerer Fahrt oder schwererer Beladung, aber dieses Thema stellte sich auf der ständig über jedem Stein durchschlagenden Gabel am Crosstourer noch ganz anders dar. Weniger gut gefiel mir die Ergonomie. Die kleinen, weit vorne liegenden Rasten bringen deine Beine in eine Position, in der du im Stehen nur O-beinig fahren kannst, weil der dicke Tank die Beine spreizt. Das hat BMW an der F 800 GS zum Beispiel gut gelöst.

Schließlich gefiel mir noch die subjektive Qualität aller Komponenten im Sicht- oder Anfassbereich. Sie passen gut zum aufgerufenen Preis. Im Prinzip hat Honda alles richtig gemacht, auch wenn sie nicht den erhofften Knaller brachten. Die AT ist gut ausgestattet, hochwertig gemacht, fährt gut im Dreck oder auf der Straße und wiegt so viel wie in dieser Klasse eben üblich. Der Guide fasste die Wunschträume der Reiseenduristen so zusammen: "Mit diesem Motorrad kannst du hier im Offroad-Park fahren, dann mit deiner Freundin hinten drauf nach Rijeka runter fahren und dort auf der Rennstrecke ein paar Runden drehen." Niemand wird das tun, niemand sollte das tun, aber es ist halt auch wahr: Man könnte das tun. Die Warum-Frage soll uns so wenig belangen wie die Interessenten, denn wichtig ist doch nur: Die Africa Twin wird den typischen Reiseenduristen sehr glücklich machen. Deshalb ist sie bis Oktober ausverkauft. (cgl)