Fahrbericht: Kawasaki Ninja 400

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Obwohl die Ninja nach Sportmotorrad aussieht, sitzt es sich erstaunlich entspannt auf ihr. Dazu tragen vor allem die hoch angebrachten Stummellenker, eine tiefe Sitzposition, relativ weit vorne platzierte Sportfußrasten sowie ein kompakter 14-Liter-Tank bei. Im Gegensatz zu früheren Gepflogenheiten, muss sich der Sportfahrer heute nicht mehr in den Liegestütz begeben, um an den Lenker zu kommen. Laut Kawasaki ist das Sitzpolster nun doppelt so dick wie bisher, dafür schmaler geschnitten. Bei einer Sitzhöhe von nur 785 mm werden sich auch kleinere Staturen rasch mit der Ninja 400 anfreunden. Einziger Wermutstropfen sind, trotz einer Ausgleichswelle, feine Vibrationen in den Fußrasten bei 6000/min. Wirklich störend sind sie aber nicht.

Vorn gut abgestimmt

Die nicht einstellbare vordere Telegabel mit 41 Millimeter Durchmesser ist der Beweis dafür, dass ein Motorrad nicht zwingend eine voll einstellbare Upside-Down-Gabel braucht, wenn die Grundabstimmung gelungen ist. Sie reagiert sensibel auf Unebenheiten der Fahrbahn, kann auch Löcher wegfiltern und ist dennoch straff genug für beherztes Fahren.

Das hintere Federbein kann da leider nicht ganz mithalten, obwohl es in der Vorspannung fünffach einstellbar ist, und zeigt sich weich ausgelegt. Dennoch kann es zufriedenstellen und tut dem Fahrspaß keinen Abbruch. Wenigstens gilt das für den Solobetrieb, aber ein Sozius muss ohnehin schon sehr leidensfähig sein, um auf dem winzigen Pölsterchen oben auf dem Heck Platz zu nehmen. Die Ninja 400 will halt keine Tourenmaschine sein, obwohl sie mit einer Reichweite von über 400 Kilometern beeindruckt.

Alles im Griff

Die Bremsscheibe vorne ist zwar mit 310 Millimeter recht groß dimensioniert, aber sie bleibt ein Einzelkämpfer, auf eine zweite Scheibe am Vorderrad verzichtet Kawasaki. Die Nissin-Bremsanlage liefert dennoch solide Verzögerungen, lässt aber einen klar definierten Druckpunkt vermissen. Das ABS arbeitet beruhigend zuverlässig, selbst im Regen. Weder der Brems- noch der Kupplungshebel sind einstellbar, was in der Preisklasse aber auch nicht zu erwarten ist.