Fahrbericht: Nissan Note E-Power

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Der Normverbrauch liegt mit 2,9 Litern Super noch unter dem Niveau des Nissan Note 1.5 DCi, dessen Selbstzünder laut NEFZ 3,6 Liter auf 100 Kilometern schluckt. Bis Tempo 140 schwimmt der Nissan Note E-Power zwar flott mit. Die nennenswerten Verbrauchvorteile gibt es jedoch vollumfänglich nur im nervigen Dauerstauverkehr von Tokio, Osaka oder Yokohama. Wo die genau sind, kann man dabei jederzeit auf dem Navigationsbildschirm ablesen. Der sieben Zoll große Touchscreen bietet Japan-typisch nicht nur Routenführung und Echtzeit-Verkehrsdaten, sondern auch digitales Fernsehen. Dass das Bild auch beim Anfahren nicht gesperrt wird, wirkt verständlich angesichts der stundenlangen Staus.

Die Fahrwerksabstimmung ist komfortabel, was angesichts der zum Teil schlechten Straßen gut passt. Die Lenkung ist leichtgängig, aber präzis und wer will, kann das Familienauto auf etwas weniger als zehn Metern wenden. Der große Lenkeinschlag hilft im Verkehrsgewühl genauso wie in der engen Tiefgarage. Ebenso hilfreich im dichten verkehr ist der Notbremsassistent, neben der Spurverlassenswarnung das einzige Assistenzsystem. Der Innenspiegel projiziert wahlweise auch das Bild einer rückwärts gerichteten Kamera auf die Spiegelfläche. Das funktioniert tagsüber prächtig, doch bei Dunkelheit ist das reale Spiegelbild genauer und weniger pixelig.

Vom batterieelektrischen Nissan Leaf hat sich der Hybrid-Note außer seiner E-Maschine nicht nur diesen Innenspiegel, sondern auch die Mittelkonsole übernommen. Über den runden Wählschalter lassen sich Park- und Fahrprogramme einstellen. Trotz seiner seinen kompakten Abmessungen von 4,10 Meter Länge und 1,70 Meter Breite macht der Note ein ausgesprochen gutes Platzangebot. Wer im Fond die Beine übereinanderschlagen will, kann das tun.

Seriell ist auch kostengünstiger

Dass der Nissan Note E-Power in seinen Verkaufszahlen die Hybrid-Modelle von Toyota überrunden konnte, liegt insbesondere an seinem Preis. Die Basisvariante kostet mit mäßiger Ausstattung ab umgerechnet 14.000 Euro. Den besser ausgestatteten Note E-Power Medalist gibt es mit Navigation, Alufelgen, Xenonlicht und Assistenzsystemen für rund 17.500 Euro. Auch, wenn der Vergleich etwas hinkt: Das Basismodell des Toyota C-HR kostet in Deutschland 21.990 Euro, ein Toyota Prius 1.8-l-VVT-i gar 28.150.

Angeboten wird der Nissan Note E-Power aktuell nur in Japan. Nicht nur angesichts der Diskussionen über drohende Diesel-Fahrverbote könnte man spekulieren, ob es das günstige Hybridmodell nicht auch nach Europa schafft. Hier könnte er dem Toyota Prius ähnlich Probleme bereiten wie in seiner Heimat. (fpi)