Fahrbericht: Seat Tarraco 2.0 TDI

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Auch unterwegs bleiben Überraschungen weitgehend aus. Unser Testwagen war mit dem 190-PS-Diesel ausgestattet, den es zumindest vorerst nur in Verbund mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe gibt. Wie schon im Skoda Kodiaq (Test) ist die Maschine auch hier kein Held der Arbeit: 190 PS und 400 Nm haben mit dem minimal 1816 Kilogramm schweren SUV ordentlich zu tun. Seat verspricht 5,6 Liter im WLTP, 8 Sekunden im Standardsprint und 210 km/h Höchstgeschwindigkeit. Interessant für alle, die schwere Lasten hinter sich wissen: Der 190 PS-TDI darf 2,3 Tonnen ziehen, der 150-PS-Diesel zwei und der 1.5 TSI mit 150 PS 1,8.

Mehr Pfeffer

Verbessern lässt sich auf jeden Fall noch das Zusammenspiel von Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Motor. Bei spontanen Beschleunigungen passiert erst wenig, ehe es dann, im Rahmen der Möglichkeiten, ordentlich vorangeht. Es braucht nicht zwingend mehr Leistung, doch für ein Topmodell dürfte es gern noch etwas mehr Pfeffer sein.

Dessen ist man sich natürlich auch bei Seat bewusst, ebenso wie der Tatsache, dass eine alleinige Konzentration auf Benzin und Diesel schon mittelfristig vermutlich nur noch schwer auf dem Markt zu vermitteln ist. Es darf also zusätzlich zu den erwartbaren Benzinern mit deutlich mehr als 200 PS auch mit alternativen Antrieben gerechnet werden. Eilig hat es Volkswagen damit freilich nicht. 2020 soll ein Plug-in-Hybrid mit 154 kW in den Tarraco einziehen, der bis zu 50 Kilometer rein elektrischen fahren können soll. Auch ein Erdgas-Antriebsstrang ist denkbar, wobei sich Seat dazu noch nicht äußert.

Aufgabe: Druck verteilen

Das Basismodell kostet 29.980 Euro. Eine offizielle Preisliste gibt es noch nicht. Ausstattungsbereinigt wird sich der Tarraco vermutlich zwischen dem Kodiaq und dem Tiguan Allspace einsortieren. Da sich beide so gut verkaufen, dass es zum Teil erhebliche Lieferzeiten gibt, fällt dem Nachkömmling auch die Aufgabe zu, den Nachfragedruck etwas geschickter zu verteilen. Das allein wäre natürlich nicht im Sinne des Herstellers, denn das SUV soll mit seiner „frischen Optik neuen Schwung in den Markt bringen“, wie Seat schreibt. Nüchtern betrachtet ist es vermutlich genau die Abwesenheit von allzu viel optischer Frische, die den Tarraco populär machen wird. (mfz)