Fahrbericht: VW T-Roc 2.0 TSI 4Motion

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Für die erste Ausfahrt stand ein T-Roc mit einem 190-PS-Benziner bereit. Der dürfte, verglichen mit den schwächeren Motoren, ein Exot bleiben, denn sein Potential wird im Alltag kaum jemand ausschöpfen. Der Zweiliter-Vierzylinder wirkt kräftig und ist kultiviert und ähnelt damit dem Eindruck, den wir vom Golf mit dem 150-PS-Benziner schon hatten. Der T-Roc mit 190 PS ist im Standardsprint etwas schneller, die Höchstgeschwindigkeit liegt aber exakt auf dem Niveau, das auch der nominell schwächere Golf erreicht.

Warum keinen Filter gegen Aufpreis?

Den Verbrauch gibt VW mit 6,7 Litern/100 km an. In der Praxis erscheinen bei halbwegs gesitteter Fahrweise rund 8 Liter realistisch. Einen Partikelfilter baut VW nicht ein – die ersten T-Roc-Käufer werden hier aller Voraussicht nach zugunsten der Konzernrendite benachteiligt. Volkswagen verpasst so wieder einmal die Chance, etwas mehr zu machen als der Gesetzgeber aktuell gerade fordert. Dabei gäbe es mit Sicherheit eine Reihe von Kunden, die einen Aufpreis oberhalb der Werkskosten für Material und Filter akzeptiert hätten.

Fast schon traditionell ist der VW etwas teurer als die direkte Konkurrenz. In der ersten Preisliste sind nur drei Motoren aufgeführt: Ein Diesel mit 150 PS, Allradantrieb und DSG und zwei Benziner mit 115 und 190 PS. Der kleine Dreizylinder hat uns im größeren Seat Ateca gut gefallen und dürfte auch im T-Roc eine gute Figur machen. Er ist vorerst nur mit Frontantrieb und Schaltgetriebe zu haben. In den 150-PS-Versionen wird der Kunde künftig die Wahl haben, ob er Allrad und DSG haben möchte.

In den kommenden Monaten folgen noch zwei Diesel mit 115 und 190 PS und der 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS. Letzterer ist nach oder viel mehr mitten in der Affäre um den Abgasbetrug konzernweit offenbar stark gefragt, sodass hier erst neue Kapazitäten geschaffen werden müssen.

Das Basismodell ist ab 20.390 Euro zu haben, der von uns gefahrene 2.0 TSI kostet 30.800 Euro. Nicht jede der drei Ausstattungslinien lässt sich mit jedem Motor kombinieren. Dem Basismodell wird zudem eine Reihe von Extras vorenthalten: LED-Scheinwerfer, Schiebedach, Alarmanlage, Soundsystem, Display als Kombiinstrument, Lederausstattung oder adaptives Fahrwerk – all diese Dinge lassen sich im günstigsten T-Roc nicht ordern. Und ganz nebenbei wird für eine Garantie über fünf Jahre/150.000 km heftig zugelangt. Was bei anderen Herstellern kostenlos dazu gereicht wird, kostet bei VW 1100 Euro extra. In der Vergangenheit standen solche Dinge einem Erfolg nicht im Weg. Es ist anzunehmen, dass VW auch beim T-Roc damit durchkommt. (mfz)