Schwarzbrenner

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Bei unseren Beschleunigungstests sind zwei Dinge aufgefallen: Im Sportmodus wird bei ca. 4400/min der nächste Gang eingelegt, im manuellen Modus dreht der Motor bis in den Drehzahlbegrenzer und schaltet erst dann automatisch in die nächste Übersetzung. Der Tacho läuft äußerst präzise, die Abweichung zu unserem GPS-Messgerät bei 100 km/h liegt bei nur zwei km/h.

Unter fünf möglich

Der Testwagen hatte eine „Eco+“-Taste. Mit der werden das Start-Stopp-System aktiviert, die Klimafunktionen eingeschränkt, Schaltpunkte des Getriebes, Motorsteuerung und Ansprechverhalten angepasst. Letzteres ist deutlich zu spüren: Mit Eco+ brauchte der Volvo rund eine Sekunde länger für den Sprint auf Tempo 100. Bei unseren Ausfahrten war sie trotzdem meistens an, was den Testverbrauch sicher leicht nach unten gedrückt hat. Im Schnitt kamen wir auf 6,3 Liter, wobei der nachgerechnete Wert ziemlich genau den Bordcomputer bestätigt hat. Der Minimal-Rekord lag bei 4,7, mehr als sieben Liter mögen möglich sein, doch dafür muss es der Fahrer schon verflixt eilig haben.

Rollen lassen

Eco+ bewirkt aber noch etwas anderes: Damit kann der V70 segeln. Mit Leerlaufdrehzahl und einem Momentanverbrauch von ca. 0,3 Litern pro Stunde rollt der große Kombi wunderbar ruhig vor sich hin, und das recht weit. Die Ruhe wurde im Testwagen noch von den aufpreispflichtigen Verbundglasscheiben unterstützt. Die gelassene Fahrweise passt ganz ausgezeichnet zum V70, auch wenn er durch ein bei der "Black Edition" serienmäßiges Sportfahrwerk handlicher ist als beispielsweise eine E-Klasse. Die Kehrseite ist jedoch, dass die Insassen so mitunter mehr Rückmeldung bekommen, als in dieser Klasse vielerorts üblich ist. Einigen Konkurrenten gelingt es bei ähnlicher Agilität, die Spitzen der Fahrbahnverwerfungen gekonnter zu verbergen.

Den insgesamt dennoch komfortablen Gesamteindruck unterstützen die bequemen und vielfältig einstellbaren Sitze, die für Langbeiner eine etwas längere Sitzfläche gebrauchen könnten. Bei der Verstellung der Lordosenstütze kommt allerdings der Eindruck auf, dass diese erst im letzten Moment integriert wurde: Eingeklemmt zwischen Sitz und Schweller braucht es schon schmale und lange Finger, um an den Knopf zu kommen, wenn der Sitz in eine tiefe Position gerückt wurde. Das geht ganz sicher geschickter.

Preis wert

In Verbindung mit dem empfehlenswerten 181-PS-Diesel und der Achtgang-Automatik kostet der V70 laut Liste derzeit mindestens 43.300 Euro. Die Serienausstattung ist schon in der Basis Kinetic im Prinzip ausreichend. Für Dinge wie Klimaautomatik; Lederlenkrad oder Alufelgen wird nicht extra abkassiert, was angesichts der in dieser Klasse üblichen Tarife auch kleinlich wirken würde. Mehr Luxus bieten die deutlich teureren Linien Momentum und Summum unter anderem mit besseren Soundsystemen, größeren Felgen und Lederbezügen. In den kommenden Monaten dürften die Händler bei den Preisen noch etwas entgegenkommender werden. Sein Geld wert ist der große Schwede aber schon jetzt.

Die Überführungskosten wurden von Volvo Deutschland übernommen, Kraftstoff wurde vom Autor bezahlt. (mfz)