Der Plug-in-Prius kann 20 Kilometer weit rein elektrisch fahren

Fahreindrücke im Toyota Prius Plug-in

20 Kilometer rein elektrische Reichweite sind zwar nicht übermäßig viel, doch für den Weg zur Arbeit kann es reichen. Zudem bleibt die Batterie klein genug, um nicht zwangsläufig ein Vermögen zu kosten

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Berlin, 15. Juli 2010 – Die Variationsbreite an Hybridkonzepten ist wahrlich breit – sie reicht vom Mikrohybrid bis zum Vollhybrid, dazu kommen serielle Hybride wie der Opel Ampera, der als Elektroauto mit Reichweitenverlängerer verstanden sein will. Diesen Anspruch trägt der Toyota Prius Plug-in-Hybrid nicht vor sich her. Er soll einfach nur ein Hybridfahrzeug sein, dass auch eine brauchbare Strecke rein elektrisch fahren kann. Er schafft zwar nur 20 Kilometer, doch danach wird er zum bewährten leistungsverzweigten Hybrid, der zudem sparsam mit dem Sprit umgeht. Wir konnten einige Praxiserfahrungen mit dem Plug-in-Prius sammeln.

Lithium-Ionen-Akkus statt NiMH

Die Änderungen beim Plug-in-Modell gegenüber dem normalen Prius halten sich in Grenzen. Offenkundig neu ist der Ladeanschluss zwischen Vorderrad und Fahrertür. Damit kann das Auto über eine normale 230-Volt-Steckdose in 90 Minuten voll aufgeladen werden. Ein Konverter, der unter dem Beifahrersitz untergebracht ist, macht aus den 230 Volt die von der Batterie benötigte Ladespannung von 346 Volt. Anders als beim normalen Prius, der NiMh-Akkus verwendet, werden beim Plug-in-Hybrid Li-Ion-Batterien eingebaut. Untergebracht sind die luftgekühlten Akkus im Kofferraum. Da sie größer sind, liegt der Ladeboden ein paar Zentimeter höher. Das lässt den normalerweise 445 Liter großen Kofferraum schrumpfen, aber die verbleibenden 403 Liter sind immer noch üppig. Die Akkus haben eine Ladekapazität von 5,6 kWh – deutlich mehr als die erwähnten 1,7 kWh beim normalen Prius. Davon werden etwa 3,1 kWh genutzt, die laut Toyota 20 Kilometer elektrische Fahrt ermöglichen.

Für Langstrecken eher ungeeignet

Doch wozu der ganze Aufwand für nur 20 Kilometer elektrisches Fahren, wenn ich zum Beispiel die restlichen 380 Kilometer der Strecke München-Frankfurt mithilfe des Verbrennungsmotors zurücklege? Gedacht ist der Plug-in-Prius für Leute, die täglich kurze Strecken pendeln. Wir zum Beispiel fahren zwölf Kilometer in die Arbeit. Sogar ohne Auflademöglichkeit in der Firma wäre die Sache umweltfreundlich: Von 24 würden wir 20 Kilometer emissionsfrei zurücklegen, nur auf den restlichen vier wird dann Benzin verbrannt.