Der Verbrennungsmotor hat Zukunft - das zeigen die Trends auf dem Motoren-Gipfel Wien

Feinarbeit

Das alljährliche Treffen des Who-is-Who der Automobil-Branche auf dem Wiener Motoren-Symposium ermöglicht einen Blick in die Zukunft der Mobilität und zeigt, dass dem Verbrennungsmotor noch genug Potenzial für weitere erfolgreiche Jahre besitzt

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Die Trends auf dem Wiener Motoren-Symposium 10 Bilder
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Von
  • Wolfgang Gomoll
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Wien, 12. Mai 2014 – Das alljährliche Treffen des Who-is-Who der Automobil-Branche auf dem Wiener Motoren-Symposium ermöglicht einen Blick in die Zukunft der Mobilität und zeigt, dass dem Verbrennungsmotor noch genug Potenzial für weitere erfolgreiche Jahre besitzt. Bahnbrechende Erfindungen sucht man vergebens, der Fortschritt entsteht vielmehr durch fortlaufende Feinarbeit am bereits 138 Jahre alten Viertaktmotor.

Auf der traditionsreichen Wiener Hofburg treffen sich jedes Jahr die Technik-Chefs der Automobilindustrie und stellen vor, was bald in jedem Fahrzeug verbaut sein wird. VW-Patriarch Ferdinand Piech gehört zu den regelmäßigen Teilnehmern, Martin Winterkorn ebenfalls. Das Duo ist nicht dafür bekannt, Zeit zu verbrennen. Das Treffen der Top-Ingenieure zeigt, wohin die Reise bei der Mobilität geht.

Elektrische Turbolader-Unterstützung

Der nächste Schritt der Turboaufladung steht vor der Tür, indem die elektrische Kraft genutzt wird, um den Turboladern bei ganz niedrigen Drehzahlen zu unterstützen, wo die Abgasmenge für eine ausreichende Leistung noch nicht ausreicht. Damit soll die Fahrbarkeit weiter verbessert werden. Wie das Konzept eines solchen elektrifizierten Turboladers aussehen kann, zeigten Ford und die Zulieferer-Kombo Schaeffler/Continental. Das Gasoline Technology Car (GTC) basiert auf einem Focus 1.0 Liter EcoBoost, mit einer modifizierten Motorsteuerung von Continental, einem 48-Volt-Bordnetz und einer elektrifizierten Kupplung. Dazu kommen eine milde Hybridisierung sowie eine Reibungsoptimierung. Das Resultat soll eine Kraftstoffersparnis um 17 Prozent sein. Mithilfe eines beheizbaren Katalysators soll Euro 6c erreicht werden.

Bei den herkömmlichen Kolbenmotoren geht das Streben nach Sparsamkeit weiter: Audi-Technik-Chef Ulrich Hackenberg war der Stolz sichtlich anzusehen, als er den neuen 3.0-TDI-Motor präsentierte. Die Daten des V6-Triebwerks können sich sehen lassen: bis zu 272 PS, ein maximales Drehmoment von 600 Nm und dabei ein Verbrauch, der rund 13 Prozent unter dem des bisherigen Top-Selbstzünders liegen soll. Beim Audi A4 bedeutet das einen Verbrauch, der sich auf rund fünf Liter pro 100 Kilometer beschränkt. Eine zweite Version des Aggregates wird 218 PS stark sein.

Das Geheimnis hinter dieser Verbrauchs-Reduktion ist eine Kombination aus innermotorische Reibungsminimierung, einer effizienteren Kühlung und neuen Aggregaten. Dazu gehören ein verbesserter Turbolader mit variabler Geometrie und eine vollvariabel bedarfsgesteuert arbeitende Ölpumpe.