Gegen den Trend

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Auch bei der Gestaltung des Innenraums unterscheidet sich der C4 Picasso von seinen Konkurrenten. Alle für den Fahrer und die Bedienung relevanten Funktionen werden auf zwei mittig platzierten Bildschirmen angezeigt, klassische Rundinstrumente sucht man auch in diesem Citroën vergeblich. Im oberen Teil der Armaturentafel befindet sich ein individuell konfigurierbarer HD-Monitor mit Zwölf-Zoll-Diagonale. Hier lassen sich unter anderem Geschwindigkeit, Drehzahl, die Daten des Bordcomputers und Navigationshinweise anzeigen.

In der Mittelkonsole sind die Bedienelemente auf einen Siebenzoll-Touchscreen sowie maximal sieben darum gruppierte Tasten reduziert. Hier werden die Radio, das Navigationssystem, die Assistenzsysteme sowie der Zugriff auf das per Bluetooth koppelbare Mobiltelefon gesteuert. „Multicity Connect“ bietet die Möglichkeit, internetbasierte Dienste zu nutzen. Verschiedene Apps versorgen den Fahrer mit Infos über Kraftstoffpreise, Parkplätze, Sehenswürdigkeiten oder das Wetter. Für die Bedienung der ebenfalls über den Touchscreen einstellbaren Klimaanlage hätten wir uns hingegen zwei externe Regler gewünscht, um nicht immer andere Menüpunkte verlassen zu müssen. Ab der Ausstattung Seduction ist eine Klimaautomatik serienmäßig. Sollte die ordentlich arbeiten, muss man an die Regelung natürlich nur selten ran. Unsere erste Proberunde war zu kurz, um das verlässlich beurteilen zu können.

Beine hoch

Ein in dieser Klasse unübliches Highlight bietet der C4 Picasso mit dem aufpreispflichtigen Lounge-Paket: Es umfasst Vordersitze mit Massagefunktion, Komfortkopfstützen auf allen Plätzen sowie eine elektrisch ausklappbare Unterschenkelauflage für den Beifahrer. Der soll mit hochgelegten Beinen besonders entspannt reisen und eine angenehme Schlafposition finden. Leider stößt man dabei mit den Fußspitzen von unten an die Armaturentafel, was das Wohlbefinden doch etwas schmälert. Als weitere praktische Details sind eine 230-Volt-Steckdose in der Mittelkonsole, serienmäßige USB- und AUX-Anschlüsse, Ausklapptische samt kleiner LED-Leseleuchten für die hinteren Passagiere sowie eine herausnehmbare Taschenlampe in der Gepäckraumwand erhältlich.

Schwacher Diesel

Zum Marktstart Mitte Juni 2013 stehen für den C4 Picasso zwei Benziner und zwei Diesel mit 92 bis 156 PS zur Wahl. Der vorerst stärkste Selbstzünder schöpft aus 1,6 Litern Hubraum 114 PS und 270 Nm Drehmoment. Das ist nicht übermäßig viel und entsprechend fährt sich der e-HDi 115: ausreichend für gemütliches Cruisen, insgesamt aber ein bisschen schwach auf der Brust, gerade mit etwas Zuladung an Bord. Überholmanöver verlaufen also etwas zäh. Sehr gut gefallen hat uns hingegen die geringe Geräuschentwicklung des Turbodiesels. Geschaltet wird über ein ausreichend präzises und leichtgängiges Sechsgang-Getriebe. Für 750 Euro gibt es alternativ das automatisierte Schaltgetriebe ETG6, mit dem der Verbrauch nicht steigen soll. Im NEFZ ist der e-HDi 115 mit 4,0 Litern angegeben, wir benötigten auf unserer Ausfahrt laut Bordcomputer 5,3 Liter. Sparsamste Variante des C4 Picasso ist der e-HDi 90 ETG6 mit 3,8 Liter Normverbrauch. Der kleine Diesel dürfte dem Van aber endgültig jeglichen Anflug von Temperament rauben. Immerhin sollen hier mit 92 PS und 230 Nm über 1,5 Tonnen bewegt werden. Ab Herbst 2013 ergänzt ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS und Euro-6-Einstufung das Angebot.