Grüne: Fahrverbot für Autos mit Verbrenner

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Derweilen träumt man schon von Seilbahnen. Diese Idee ist in Hamburg am Widerstand der Bürger gescheitert. Nur ein Beispiel von vielen, das belegt: Die Verkehrsplaner sind gut beraten, die Anwohner frühzeitig in Überlegungen einzubinden und eventuelle Bedenken ernst zu nehmen. Wer keine Autos mehr haben will, muss den Anwohnern erklären, das an seinem Grundstück im Berufsverkehr nun alle paar Minuten ein Bus vorbeifährt. Oder das nun eine neue Bahntrasse die bisherige Ruhe stört. Oder eine Seilbahn am Wohnzimmerfenster vorbeischwebt und öffentliche Einblicke in Gärten gewährt, die bislang nicht für jeden sichtbar waren.

Weitsicht fehlt

Wie überall bei gesellschaftlichen Debatten wird es immer dann spannend, wenn Pläne konkret werden und das eigene Umfeld betreffen. Denn plötzlich tauchen Umstände auf, die zuvor nicht bedacht wurden. Es wäre Aufgabe der Politik, diese Anliegen vorherzusehen, doch allein die peinliche Vorladung des Bahnvorstandes durch den aktuellen Bundesverkehrsminister lässt zarte Zweifel daran keimen, dass man sich diesbezüglich Hoffnungen machen sollte. Eine kluge weitsichtige Strategie lässt sich nicht allein durch sicheres Auftreten ersetzen, wenn hinter diesem eine gewisse Planlosigkeit erkennbar wird.

In Berlin ist man, was Investitionen in die öffentliche Infrastruktur betrifft, zumindest in der Planung schon einen Schritt weiter. Ende Januar 2019 wurde beschlossen, ein Netz von Radschnellwegen zu bauen. Zusätzlich sollen die Berliner Verkehrsbetriebe deutlich mehr Geld erhalten. Genau dort gibt es freilich auch erheblichen Handlungsbedarf, denn die Berliner S-Bahn war in den vergangenen Jahren gerade in der kalten Jahreszeit nicht immer das sicherste Mittel, sein Ziel pünktlich zu erreichen.

Doch zusammen mit einem attraktiven Preis wäre das einer der Schlüssel, Menschen zu einem Umstieg auf den ÖPNV zu überzeugen. Eigentlich stehen die Vorzeichen dafür günstiger als je zuvor, denn mit einer zunehmenden Zahl von Stadtbewohnern führt kein Weg an einer Ertüchtigung des Nahverkehrs vorbei, will man den totalen Kollaps vermeiden. Den ÖPNV attraktiv zu gestalten wäre hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz geschickter, als mit Verboten einzugreifen.

(mit Material der dpa) (mfz)