Hintersinn

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Die Karosserie war erstmals bei Skoda selbsttragend. Das Ziel eines leichten, aber ausreichend großen Autos hatten die Ingenieure erreicht: Der Wagen wog gerade einmal 755 Kilogramm. Mit 4,17 Metern Länge ist er etwas kürzer als ein aktueller Golf. Der Kofferraum war mit 220 Litern allerdings recht klein. Das Reserverad war unterhalb des Kofferraums angebracht, so musste bei einer Reifenpanne nicht auch noch das bisschen Gepäck raus, was dort hineinpasste. Hinter einer Klappe im Kofferraumboden sitzt auch der Bremsflüssigkeitsbehälter, der hin und wieder undicht wird. Die Bremsflüssigkeit löst dann den Lack auf, die Folgen kann sich jeder ausmalen.

In voller Blüte

Rost war ohnehin ein großes Problem beim 1000 MB. Leider war die Blechqualität in jener Zeit bei Skoda ebenso schlecht wie die Hohlraumkonservierung. Wer hier nach dem Kauf nicht rasch den bescheidenen Schutz ab Werk ergänzte, konnte erste Spuren des Verfalls schon nach einem Winter beobachten. Das sprach sich schnell rum, und der Skoda bekam im Volksmund die Abkürzung BMSR, was hier für „Böhmisch-Mährischer Schnellroster“ stand. Selbst wer mit Elaskon, dem Mittel zur Hohlraumkonservierung in der DDR, und zeitgenössischem Wachs für den Lack regelmäßige Fahrzeugpflege betrieb, konnte aus dem 1000 MB kein Auto für die Ewigkeit machen. In den 1980er-Jahren war dieser Skoda auch auf ostdeutschen Straßen ein Exot. Das will was heißen, denn die dortigen Autos wurden in der Regel gut gepflegt und lang erhalten. Von den insgesamt 443.156 Fahrzeugen sind nur wenige Exemplare geblieben, die heute meist in fester Hand sind. (mfz)