Königsklasse

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Ist die RC213V-S das Geld wert? Wer Rennsportfans fragt, die selber gerne auf Rundstrecken am Gasgriff drehen, wird ein begeistertes „ja“ zu hören bekommen. Und selbst Skeptiker werden beim Blick auf die Inhaltsangabe zustimmen. Der V4 dreht mit Renn-Kit bis 14.000/min und verfügt über Titan-Pleuel. Der 1000 cm3 große Motor ist extrem kompakt, der Hubzapfenversatz der mit Gewichten aus Wolfram ausbalancierten Kurbelwelle beträgt 360 Grad. Die Wasserpumpe sitzt direkt auf der Auslassnockenwellen. Auch der Alurahmen demonstriert reinste Renntechnik. Er ist TIG-geschweißt, die Motoraufhängungen sind aus Schwerpunktgründen tief angebracht. Aus dem gleichen Grund befindet sich ein guter Teil des 16,3-Liter-Tanks unter der Sitzbank.

Ein Unterschied von zehn Kilogramm

Die Schmiederäder bestehen aus Magnesium, außerdem kam reichlich Kohlefaserkunststoff und Titan zum Einsatz, denn die RC213V-S sollte leicht werden. Sehr leicht. Tatsächlich bringt sie nur 170 kg auf die Waage, und zwar vollgetankt. Mit dem Renn-Kit verliert sie sogar noch zusätzlich zehn Kilogramm, was unter anderem an einem ultraleichten Titan-Auspuff liegt. So ist es auch zu erklären, dass ein Honda-Entwicklungsfahrer mit der straßenzugelassenen RC213V-S (also mit 159 PS) auf dem japanischen Sugo Circuit ganze zwei Sekunden unter dem Bestwert einer aktuellen Honda Fireblade lag, die immerhin 181 PS leistet, aber auch 211 kg wiegt. Die Rundenzeit auf der 3,737 km kurzen Strecke hat Honda leider nicht genannt. Bei den Federelementen griff Honda nicht wie sonst bei seinen Sportbikes zur Hausmarke Showa, sondern bediente sich bei der schwedischen Edelfirma Öhlins, bei den Bremsen vertraute man auf die Kompetenz vom Ufer des oberitalienischen Flüsschens Brembo.