Hybrid umgekrempelt – der Golf TwinDrive

Seite 2: Hybrid umgekrempelt – der Golf TwinDrive

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Neuer Denkansatz

Für VW hat dieses Konzept den Vorteil, im Testbetrieb mit einem recht seriennahen Fahrzeug Erfahrungen mit Lithium-Ionen-Akkus sammeln zu können. Zudem eröffnet VW ein Hybridszenario, das bisher kaum diskutiert wurde: Bei weiteren Fortschritten in der Batterietechnologie wäre ein Parallelhybrid denkbar, der in der Stadt bei ausreichenden Reichweiten emissionsfrei fährt – eine interessante Alternative zu seriellen Range-Extender-Konzepten, bei denen der Verbrennungsmotor eher ein Notnagel ist.

„Flottenversuch Elektromobilität“

Das Projekt „Flottenversuch Elektromobilität“ wurde von der Bundesregierung initiiert. In dem auf vier Jahre angelegten Versuch soll der effiziente Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehr erprobt werden. Der Golf TwinDrive ist Teil dieses Konzepts. VW will für den Versuch 20 Wagen einsetzen – zehn im Großraum Berlin und zehn in der Region Wolfsburg. Die Fahrzeuge werden in den nächsten Monaten schrittweise in Betrieb genommen. Die Elektromotoren der Testflotte sollen mit regenerativ erzeugtem Strom, beispielsweise aus Wind-, Wasser- und Sonnenkraft, angetrieben werden. Bereits jetzt werden mehr als 13 Prozent der in Deutschland benötigten elektrischen Energie durch Windkraft abgedeckt, so Volkswagen. Dieser Anteil soll bis 2020 auf 30 Prozent ausgebaut werden. Zudem soll vermehrt Solar- und Wasserkraft genutzt werden.

Partner aus Forschung und Wirtschaft

Der Flottenversuch wird von insgesamt acht deutschen Kooperationspartnern aus Forschung und Wirtschaft durchgeführt. Vom Bundesumweltministerium wird der bis 2012 laufende Großversuch mit einem Millionenbetrag gefördert. Außer Volkswagen sind auch der Energieversorger E.ON sowie die Batteriespezialisten GAIA und Evonik/Li-Tec beteiligt. Auch die Fraunhofer Gesellschaft, das Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Universität Münster bringen ihr Wissen mit ein. E.ON stellt beispielsweise die Infrastruktur zur Verfügung, um die Versuchsfahrzeuge direkt an der Steckdose zu laden und die Batterien der Autos mittels einer zentralen Laststeuerung einzubinden.