IAA 2009 zwischen Elektro-Hype und Realität

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Vereinte Bemühungen
Ein Plug-in-Hybrid in der Auslegung eines Toyota Prius erfordert relativ kleine Batterien, die mit einem Energieinhalt von beispielsweise 5 kWh unter 2000 Euro liegen könnten. Damit könnte man sogar rund 30 Kilometer rein elektrisch fahren. Ein Range Extender, also ein Elektroauto mit Verbrennungsmotor für den Generatorbetrieb, wäre ebenfalls noch einigermaßen finanzierbar, wobei es hier schon enger wird. Eine Batterie im Bereich von 10 kWh würde bei kleineren Autos für die meisten Fahrten genügen, weil zur Not der „Huckepackmotor“ aushilft. Sollte Bernd Bohr recht behalten, könnte eine solche Batterie schon bald für rund 3000 Euro machbar sein. Das würde dem Range Extender Auftrieb geben. Denn es würden im Gegenzug Komponenten wie das Mehrgang-Getriebe wegfallen und der Verbrennungsmotor dürfte für den Generatorbetrieb etwas kostengünstiger ausfallen. In der Summe wäre ein solches Gefährt deshalb zunächst viel günstiger als ein reines Elektroauto mit großen und teuren Batterien.

Testfall Volt
Der erste serienmäßige Vertreter dieser Gattung, der Chevrolet Volt, entspricht diesem Muster freilich nicht. GM setzt einen ausge­wachsenen Vierzylindermotor für den Generatorbetrieb ein und führt damit seinen Zweck eigentlich ad absurdum: Sein Betrieb soll ja der Ausnahmezustand sein, eigentlich wäre also ein sehr leichter und auf den gelegentlichen Stationärbetrieb spezialisierter Motor erforderlich. Die Konkurrenz wird den Erfolg des Volt mit Spannung verfolgen.

Herantasten nach dem Baukastenprinzip
Auch „normale“ leistungsverzweigte oder parallele Hybride mit einer Plug-in-Option können bei der Einführung von elektrischen Antrieben helfen. Nach wie vor ist es aber offenbar schwierig, die Fahrzeuge erschwinglich zu machen. Das derzeit günstigste Hybridfahrzeug, der Honda Insight, kostet gut 20.000 Euro – Minimum. Für den Toyota Prius gehen mindestens 25.000 Euro über den Tisch, und das mit der etwas günstigeren NiMh-Batterietechnik. Wer sein eigenes Kauf­verhalten prüft, wird in der Regel zum Ergebnis kommen, dass die fortschrittlichsten Überzeugungen ins Wanken geraten, wenn man am Ende kräftig draufzahlt.