IAA 2009 zwischen Elektro-Hype und Realität

Seite 6: IAA 2009 zwischen Elektro-Hype und Realität

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Spritspar-Getriebe
Ähnlich erfolgreich sind Doppelkupplungsgetriebe, die von immer mehr Großserienherstellern in ihr Angebot aufgenommen werden, jetzt scheinen auch Unternehmen wie Renault von den Vorteilen überzeugt zu sein. Das liegt nicht nur daran, dass das DKG bei Komfort, Kosten und Effizienz derzeit wohl den besten Kompromiss bietet. Mit dem DKG gewinnen die Autohersteller auch die Möglichkeit, eingeführte Modelle kurzfristig zu „hybridisieren“. Ob VW oder Getrag: In Doppel­kupplungs­getriebe kann fast ohne zusätzlich erforderlichen Bauraum ein Elektromotor integriert werden. Sobald die notwendige Batterietechnik also da (und bezahlbar) ist, ist der Schritt zum Parallelhybrid schnell zu bewerkstelligen.

Orientierungsphase
Was hat nun die IAA gebracht? Man muss nicht unbedingt der Begeisterung einiger Vertreter der Automobilindustrie folgen. Wenn Daimler-Technikvorstand Thomas Weber etwa sagt „wir sind dramatisch weitergekommen auf dem Weg, das Auto neu zu erfinden und es sauberer und sparsamer zu machen“, wirkt das für Außen­stehende schon etwas dick aufgetragen. BMW-Entwick­lungs­leiter Klaus Dräger formuliert es konkreter: „Elektroantrieb, Hybridisierung, alternative Treibstoffe – die Anstrengungen der deutschen Automobilhersteller in Sachen nachhaltiger Mobilität gehen in alle Richtungen.“

Was zählt, ist die Tankuhr
Es hilft aber wenig, als Autofahrer diese Entwicklungen abzuwarten. Elektroautos werden nicht in kürzester Zeit den Markt überrollen, zumal längst noch nicht klar ist, wie genügend regenerativer Strom gewonnen werden soll. „Was zählt is auf´m Zähler“ sagte RWE-Chef Jürgen Großmann einmal in einer Rede zur „Zukunft der Energiepolitik“. Das gilt im Grunde auch für die Tankuhr. Insofern sind Start-Stopp-Systeme oder Downsizing-Motoren zwar nicht so trendy wie ein Elektroauto, können aber schon heute beim Senken der Emissionen helfen. (ggo)