VW stellt neuen Tiguan nach altem Muster vor

Hochmeister

VW stellt mit einem Oldie den Bestseller im SUV-Segment. Für die Konkurrenz wird es nicht einfacher, denn der nächste Tiguan knüpft an die Tugenden des Vorgängers an: Bekannte Technik und konservatives Design sind wohl auch künftig das Erfolgsrezept

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(Bild: VW)

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Von
  • Martin Franz
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Frankfurt am Main, 14. September 2015 – Es muss bitter für die Konkurrenz sein, wenn ein Hersteller mit zwei Autos den jeweiligen Bestseller in der Klasse stellt, die weder als Erste auf dem Markt noch besonders aktuell waren oder gar irgendwelche herausragenden Fähigkeiten hatten. Das passende Image gleicht alles aus. VW hat mit Touran und Tiguan viele Gegner hinter sich gelassen, obwohl die Grundformen für automobile Verhältnisse ein geradezu biblisches Alter erreicht hat. Die versammelte Gegnerschaft dürfte bei der Premiere des neuen Tiguan am Vorabend der IAA innerlich aufstöhnen, denn Volkswagen plant auf dieser Basis eine Reihe von neuen Modellen, auch Ableger von Seat und Skoda sind in Vorbereitung.

Drei Varianten

Geschuldet ist das Varianten-Wachstum in erster Linie dem amerikanischen Markt. Dort hatte VW bislang eine Lücke: Der Tiguan war vielen US-Käufern zu klein, der Touareg schlicht zu teuer. Statt ein eigenes Modell dazwischen zu platzieren, wird es einen Tiguan XL mit größeren Abmessungen und bis zu sieben Sitzplätzen geben. Auch eine Version mit niedrigerem Dach, die als Coupé vermarktet werden soll, ist fest eingeplant. In Deutschland dürfte der „normale“ Tiguan weiterhin den Hauptteil der Verkäufe ausmachen. Er wird mit 4,49 m minimal länger als sein Vorgänger und bekommt durch die breitere Spur eine stabilere Statur. Größere Überraschungen beim Design verkneift sich VW auch hier. Das wird dem einen oder anderen Betrachter etwas fad erscheinen, doch warum sollte die Marke angesichts der aktuellen Erfolge von seiner konservativen Gestaltung abweichen?

Gleiches gilt für den Innenraum. Der Vorgänger übernahm das Armaturenbrett weitgehend vom Golf Plus, der Neue bekommt es nahezu unverändert vom Touran. Damit rückt das Display in der Mittelkonsole wenigstens ein kleines Stück nach oben und ist somit geschickter, also eher im Blickfeld platziert als beispielsweise im neuen Caddy.