Weltbewegend

Im Test: Ford Mondeo 2.0 TDCi

Der Ford Mondeo soll Kunden auf vielen Märkten begeistern. Das ist nicht ganz einfach, sind die Vorstellungen und Vorlieben global doch recht unterschiedlich. Wir waren mit dem 150-PS-Selbstzünder unterwegs

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Im Test: Ford Mondeo 2.0 TDCi 23 Bilder
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Ein Auto, das auf vielen Märkten der Welt gleichsam gefallen soll, polarisiert zwangsläufig weniger als eines, was stärker auf eine „regionale“ Zielgruppe zugeschnitten ist. Schon der erste Mondeo war als „Weltauto“ konzipiert, für die aktuelle Ausgabe gilt dies ebenso. In den USA ist die als Ford Fusion im Handel. Diese Philosophie führt im Falle des silbernen Testwagens zu einer ungewöhnlichen Verbindung: Obwohl hierzulande kaum jemand den Mondeo mit Fließheck bestellt, er gewissermaßen also ein Exot ist, fällt er im Straßenbild nicht auf.

Ford hat den Mondeo 2016 an einer entscheidenden Stelle nachgebessert. Grund genug, ihn noch einmal in die Redaktion für einen Test einzuladen. Als Motorisierung wählten wir den nach wie vor populären Diesel mit 150 PS aus.

Außen groß

Der aktuelle Mondeo ist ein wahrlich stattliches Auto. Als Fünftürer ist 4,87 Meter lang, der Radstand 2,85 m. Damit übertrifft er in beiden Kategorien selbst einen Skoda Superb Combi, ohne jedoch auch nur ansatzweise dessen Raumfülle zu bieten. Weder für die Insassen noch für das Gepäck bietet der Mondeo so viel Platz, wie es die doch recht ausladenden Abmessungen erwarten lassen. Vier Erwachsene kommen trotzdem bequem unter, sofern es nicht gerade Riesen sind. Der Kofferraum des Fließhecks fasst 550 Liter, der des Kombis mit 525 Liter nur unwesentlich mehr als der eines Audi A4 Avant, der immerhin 17 cm kürzer ist. Insgesamt schaut der Mondeo beim Verhältnis von äußeren Abmessungen zum inneren Raumangebot nicht besonders gut aus.

Verarbeitung

Die Verarbeitung macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, womit sich der Mondeo vom Focus meiner Frau unterscheidet. Im Testwagen nervte temporär allerdings ein Zirpen aus dem Bereich Lenksäulenverkleidung/Kombiinstrument und ein weiteres aus dem Bereich der A-Säule. Auffällig labberig waren Verkleidung und Abdeckung des Lautsprechers im Kofferraum. Der Rand des Dachhimmels war im Bereich der Windschutzscheibe etwas nachlässig geschnitten – gewiss alles keine Dramen, aber andere Hersteller bekommen das in dieser Klasse eben besser hin. Auch der Ford S-Max, den wir im Sommer in der Redaktion hatten, war im Detail sorgsamer verarbeitet.

Gurtairbags

Gut gefallen haben mir dagegen die Sitze. Sie sind in einem weiten Bereich einstellbar, bieten ausreichend Seitenhalt und stabil arretierende Kopfstützen. Hinten verzichtet Ford auf den inzwischen weit verbreiteten Trick, große Beinfreiheit vorzutäuschen, indem man einfach die Sitzflächen besonders kurz macht. Eine gute Idee ist auch der Gurtairbag hinten – in dieser Klasse bietet das kein anderer Hersteller.