Im Test: Volvo XC60 T8 Twin Engine

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Der E-Motor an der Hinterachse hat eine Leistung von 65 kW und ein Drehmoment von 240 Nm. Anders als bei den Parallelhybriden wie den Volkswagen GTEs oder den Mercedes-Modellen mit dem kleinen e im Typenschild gibt es wegen der Aufteilung der Antriebe auf beide Achsen keine störenden Schaltrucke. Das verstärkt den positiven Eindruck der leise-luxuriösen Fortbewegung und ist in ähnlicher Bauweise beim BMW 225xe zu finden.

Standard: Hybridmodus

Wenn der Fahrer über ein Rändelrad in der Mittelkonsole nichts anderes wählt, startet der XC60 T8 im Hybridmodus. Rechts im Cockpit, wo im Powermodus der Drehzahlmesser zu sehen ist, ist nun ein schlichter Halbkreis zu sehen, von dem ein Teil blau markiert ist. Das ist der elektrische Fahrbereich, und der hat die Priorität im Hybridmodus. Einschränkungen sind die Ausnahme: So kann es vorkommen, dass sich der Verbrennungsmotor für eine kurze Strecke zuschaltet. Zum Beispiel an einer langen Steigung mit 100 km/h. Mutmaßlich ist nicht die Leistung des E-Motors, sondern die der Batterie der begrenzende Faktor. Bei sinkendem Ladestand neigen fast alle Plug-In-Hybride zum vorzeitigen Kraftverlust.

Der Hybridmodus ist ohnehin nicht auf maximales oder ausschließlich elektrisches Fahren, sondern auf höchste Effizienz ausgerichtet. Dennoch erscheint er als vernünftiger und bester Kompromiss zwischen weitestgehend elektrischem und seltenem oder keinem Benzinbetrieb. Im Puremodus ist etwas mehr reine Stromstrecke drin, dann ist aber zum Beispiel die Klimatisierung reduziert, die Scheiben beschlagen bei Regen, man muss manuell nachregeln, nein, lassen wir es bei dem, was Volvo vorschlägt: beim beschriebenen Hybridmodus. Der XC60 Twin Engine ist eben noch kein reines Elektroauto.

Leichtfüßiger Kraftkoloss

Was den XC60 T8 Twin Engine empfehlenswert macht, ist die Leichtigkeit. Eine Eigenschaft, die angesichts von 2174 kg Leergewicht unwahrscheinlich erscheint, aber trotzdem offensichtlich ist. Die eine Ursache dafür ist die mühelose und präzise Lenkung, mit der sich der inklusive Außenspiegel 2,12 Meter breite Wagen auch durch enge Stadtstraßen stressfrei dirigieren lässt. Die zweite ist die immense Kraft und der Biss des Antriebs.

Hatten die Kollegen im Basisdiesel D4 noch davon gesprochen, dass der XC60 ein wenig zum Jagen getragen werden müsse, hämmert der T8 aus jeder Lage nach vorne. Er reagiert auf kleinste Gaspedalbefehle, und im Powermodus sollte der Mensch am Steuer unbedingt über die Tugend der Selbstdisziplin verfügen: Wir haben die Werksangabe von 5,3 Sekunden für den Standardsprint nicht nachgemessen, aber sie scheint absolut glaubhaft.

Von nichts kommt nichts. Der Vollständigkeit halber sei der Normverbrauch nach NEFZ erwähnt: Er beträgt 2,1 Liter Benzin und 17,8 kWh Strom. Die bekannte Fantasieformel führt so zu 49 Gramm CO2 pro Kilometer. Wir rechnen wie gehabt nach Verbrauch pro 100 Kilometer. Im reinen Strombetrieb sind das inklusive Ladeverlusten 28 kWh. Verzichtet man auf das externe Laden und tankt nur Benzin, nimmt der T8 durchschnittlich neun aus dem 50 Liter fassenden Vorratsbehälter.