Im neuen Porsche 911 Carrera S auf Touren

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Segeln oder Röhren

Einen weiteren Liter Kraftstoff kann das "Segeln" sparen, das mit dem PDK möglich ist: Nimmt man den Fuß vom Gaspedal, wird der Motor in bestimmten Situationen vom Getriebe abgekoppelt, und der 911 rollt mit Leerlaufdrehzahl weiter, was besonders bei hohen Geschwindigkeiten nützlich ist, etwa auf abschüssiger Autobahn. Dass der neue Elfer nicht zum emotionslosen Abstinenzler verkommen ist, verkündet unüberhörbar die neue, klappengesteuerte Sportabgasanlage. Drückt man einen dafür vorgesehenen Schalter in der Mittelkonsole, wird der 911er außen und innen lauter. Und zwar so brutal laut, dass wir uns nicht vorstellen können, es damit auf der Autobahn von München bis nach Hamburg auszuhalten. Einen Mitfahrer gehörig beeindrucken kann man damit aber schon.

Elektromechanische Servolenkung

Porsche nimmt es mit dem Spritsparen sehr ernst: Um weitere 0,1 Liter auf 100 Kilometer einzusparen, wird erstmals eine elektromechanische Servolenkung eingesetzt. Das System verbraucht nur beim Lenken Energie, in 90 Prozent der Zeit fahren wir alle ohnehin nur geradeaus. Wer befürchtet, solch eine Lenkung wirke zu synthetisch, wird eines Besseren belehrt. Abgestimmt wurde sie – wie übrigens das ganze Auto – von Rallye-Profi Walter Röhrl. Und so vermittelt die Lenkung ein gutes Gefühl zur Straße und ist auch auf der Rennstrecke im schnellen Wedelparcours noch ausreichend direkt, ohne dass man allzu viel hin und her kurbeln muss.

Premiere: 7-Gang-Handschaltung

Als erster Serien-Pkw der Welt hat der 911 Carrera ein manuelles Schaltgetriebe mit sieben Gängen. Die ersten sechs Stufen sind sportlich abgestimmt, um eine hohe Beschleunigung zu ermöglichen, der siebte Gang ist zum Spritsparen auf Landstraße und Autobahn ausgelegt. Die Gänge können auf kurzen Wegen durch wohldefinierte Gassen geschoben werden, die Kupplung verlangt allerdings ein wenig mehr Druck als üblich. Dennoch macht das Schalten auch ausgewiesenen Automatikfans Spaß. Trotz der höheren Drehzahl, bei der das maximale Drehmoment des Carrera S nun anliegt, kann man auch schaltfaul fahren. Wenn man auf dem amerikanischen Highway bei 75 Miles per Hour (zirka 120 km/h) dahin schnurrt, ist im Innenraum vom Motor nichts zu hören, lediglich dezente Abrollgeräusche dringen an die Ohren der Insassen.