Indian präsentiert nun mit der Scout ein zweites Modell nach der Chief

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Die legendäre Marke Indian kehrte erst letztes Jahr wieder zurück auf den Markt und präsentiert nun mit der Scout ein Modell, das alle Voraussetzungen hat, sich erfolgreich zu etablieren. Mehr noch: Dieses Motorrad könnte ein ganz großer Wurf werden

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Indian Scout 14 Bilder
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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 12. August 2014 – Die legendäre Marke Indian kehrte erst letztes Jahr wieder zurück auf den Markt und präsentiert nun mit der Scout ein Modell, das alle Voraussetzungen hat, sich erfolgreich zu etablieren. Mehr noch: Dieses Motorrad könnte ein ganz großer Wurf werden.

Letztes Jahr erfolgte das Comeback der legendären Marke Indian, nachdem der amerikanische Polaris-Konzern 2011 die Namensrechte aufgekauft hatte. Das erste Modell war die „Chief“, ein recht hübscher, wenn auch barock voluminöser Cruiser. Jetzt schiebt Indian ein puristischeres Modell mit dem nicht minder berühmten Namen „Scout“ hinterher. Die Präsentation erfolgte mediengerecht auf dem weltgrößten Bikertreffen in Sturgis/South Dakota.

Angetrieben wird die Scout von einem 1133 Kubikzentimeter großen Zweizylinder, natürlich in V-Form. Er verfügt, im Gegensatz zu dem der Chief, über eine Flüssigkeitskühlung. Die wird ihrem Wärmehaushalt gut tun, denn sie stemmt 100 PS auf die Kurbelwelle, im Gegensatz zum Motor der Chief mit 1811 Kubikzentimetern aber „nur“ 95 PS. Als wenn das nicht schon dynamisch genug wäre, bringt die Scout vollgetankt, laut Hersteller, nur 253 Kilo auf die Waage – in der Cruiserklasse grenzt das schon an Magersucht.

Puristisch trotz Wasserkühlung

Tatsächlich gelingt es Indian, den von Puristen oft bemängelten Kühler gut zu kaschieren. Natürlich soll das Design an die alten Indians erinnern, nicht zuletzt, weil die Retro-Welle gerade sehr erfolgreich rollt. Dennoch braucht man eine gewisse Eigenständigkeit, um sich vom großen Konkurrenten Harley-Davidson abzugrenzen. So geriet der Tank zwar rundlich, ist aber an den Seiten abgeflacht, was der Scout von vorne betrachtet eine schlanke Figur verleiht. Den Spritbehälter zieren – ganz wichtig – fette Indian-Schriftzüge, damit jegliche Verwechslung ausgeschlossen ist.

Die Radabdeckungen mussten zwar indiantypisch üppig ausfallen, belassen es aber nicht bei einer stumpfen Nachahmung des Vorbilds. Pfiffig wurden die Stereofederbeine im 45-Grad-Winkel in direkter Linie zum Rahmen gesetzt. Der besteht nicht aus schwerem Stahl, sondern aus Aluminium, irgendwie muss das Gewicht ja gespart werden.