Ein wanderndes Feld

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Für den Vorgang des induktiven Ladens ist es nach Aussage der Forscher zunächst unerheblich, ob ein Fahrzeug steht oder fährt. Der Entwicklungsaufwand liegt an einer anderen Stelle: Das von der Straße erzeugte Magnetfeld muss mit dem Auto wandern. In Millisekunden wird es an- und abgeschaltet. Es handelt sich also nicht um eine einzelne Spule; vielmehr sind sehr viele davon hintereinander verbaut. Entscheidend für die perfekte Funktion ist die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Hintergrundsystem sowie die genaue Steuerung per Software.

Die kurze Strecke von 25 Metern hat zur Folge, dass die Geschwindigkeit freiwillig auf 30 km/h begrenzt wurde. Die Überfahrtzeit wäre sonst zu kurz, und schließlich will das Fraunhofer IFAM zusammen mit diversen Konsortialpartnern Erfahrungen für die Wirklichkeit sammeln. Klar ist: Es funktioniert, und zwar tadellos.

Elektrifizierung des gesamten Straßenverkehrs

Zurück zur Frage, was das Ganze eigentlich soll. Und hier kommen wir wieder zur Vision. Das Team um Professor Busse denkt ganzheitlich und in die Zukunft: Der rollende Verkehr soll vollständig elektrifiziert und ins Stromnetz integriert werden. Und genau für diese beiden Zwecke eignet sich das induktive Laden während der Fahrt sehr gut.

Denn in Deutschland werden nicht nur einige Millionen Pkw für die Pendelstrecken bewegt, die bereits heute durch batterieelektrische Fahrzeuge ersetzt werden könnten. Insgesamt sind es 44 Millionen Autos im Bestand, die in diesem Jahr laut Umweltbundesamt rund 24 Milliarden Liter Benzin und 20 Milliarden Liter Diesel verkonsumieren werden. Dazu addiert sich der Kraftstoffdurst der Nutzfahrzeuge inklusive der schweren Laster.