KTM 390 Duke Langstreckentest

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Über das kantige Design der KTM-Rückspiegel kann man geteilter Meinung sein, aber die Sicht nach hinten ist auf der Duke sehr gut. Der Scheinwerfer liefert nachts ausreichend Licht auf Landstraßen, eine Photonenkanone ist er allerdings nicht.

In den Alpen stürmt die kleine KTM wie ein Wiesel die Pässe hoch und runter. Die Steigungen lassen erstmals manchmal etwas Hubraum vermissen, denn bergauf muss der kleine Motor schon heftig gedreht werden, um die großen Bikes nicht zu weit enteilen zu lassen. In den Kurven jedoch wischt die Duke dann frech auf der Innenbahn vorbei. In Handling und Agilität haben die schweren Dampfer dem Fliegengewicht nichts entgegenzusetzen. Nach mehrmaligen heftigen Vollbremsungen bergab wandert der Druckpunkt des Vorderradbremshebels allerdings deutlich in Richtung Lenker. Die 390er verzögert zwar immer noch akzeptabel, aber mahnt den Fahrer zur Vorsicht. Das Phänomen verschwindet wieder, wenn die Bremse sich abgekühlt hat. Ansonsten bereitet die kleine Duke sehr viel Freude und beweist, dass es keine großen Hubräume braucht, um Spaß auf Bergtouren zu haben.

Zubehör? Reichlich!

Ein Manko der 390 Duke wurde noch vor Antritt der Reise eliminiert. Das dünne Polster der Originalsitzbank sitzt sich zu schnell durch. Im hauseigenen Powerparts-Katalog findet sich eine wesentlich bequemere „Ergo-Sitzbank“ für 139,87 Euro, die auch nach Stunden noch nicht drückt und außerdem zwei Zentimeter höher ist, was bei größeren Fahrern den Kniewinkel entspannt. Da kommt die Frage auf, warum sie nicht serienmäßig auf der Duke verbaut wird, das gleiche gilt für einstellbare Kupplungs- und Handbremshebel. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Display: Manchmal beschlägt das Cockpitglas leicht von innen – eine alte KTM-Krankheit – und es dauert Stunden, bis die Feuchtigkeit verschwunden ist.