Klassiker: Opel 18 B Moonlight Roadster von 1933

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Die Modellpflegemaßnahmen brachten technische Aufwertungen. Die sich damals ausbreitenden Leichtmetallkolben ermöglichten durch ihre bessere Wärmeabfuhr eine höhere Verdichtung. Größere Einlassventile und ein voluminöserer Vergaser tragen zur Verbesserung des ohnehin beeindruckenden Sprintvermögens bei. Man darf auch heute von einem elastischen Motor sprechen, wenn das höchste Drehmoment bereits bei 1000/min anliegt und die Nennleistung erst bei 3200.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Scheinwerfer leuchten aus verchromten Halbkugelgehäusen die Straße deutlich besser aus als manche Funzeln bei Fahrzeugen, die 20 Jahre jünger sind. Ob das gute Licht Teil des Sonderausstattungspakets „Chicago” war, konnte uns keiner der Opel-Experten verraten. Für die stattliche Summe von 3895 Reichsmark bekam man ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein angenehm zu fahrendes, zuverlässiges, wirtschaftliches Auto mit steil im Wind stehenden Chrom-Kühlergrill, geschwungenen Kotflügeln und einem sanft ausschwingenden Heck. Die Sonderausstattung mit roten Felgen und die Zierstreifen waren Anfang der 1930er der letzte Schrei.

Normalerweise war der 18 B ein weniger spektakulär aussehender Viersitzer mit einer zaghaften Aerodynamisierung. Opel warb mit „starker Verringerung des Luftwiderstands, an gewölbten, glatten Außenwänden entlang, wird der auftretende Luftstrom nahezu reibungslos geleitet”. Die Allgemeine Automobilzeitung aus Österreich vom 1. August 1932 schreibt der Karosserieform zudem eine „wesentlich günstigere Raumausnutzung” zu.

Nur drei Stück überlebten

Das galt so allerdings nur für die Serienkarosserie. Der im Vergleich zur Limousine auf der ersten Blick fast altmodisch wirkende Roadster hingegen hatte allerding bereits ein Heck mit Abrisskante, wie es erst in der 60er-Jahren modern wurde. Gefertigt wurde der rare Roadster von der Firma Deutsch in Köln unter Verwendung des Leiterrahmens und der technischen Basis von Opel. 51 Exemplare des schicken Cabrios wurden gebaut, es existieren nur noch drei – eines davon im Besitz von Opel.

Es hat zum Glück gar nichts von den modernen rollenden Aquarien, die die Umwelt so gut wie möglich aussperren. Der Wind pfeift dank der besagten minimalistischen Frontscheibe um den Kopf und über ein modernes Windschott hätten Al Capone und sein Nachfolger Frank Nitti so lauthals gelacht, dass das Pistolenhalfter gezittert hätte. (imp)