Ladungs-Wechsel

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Die Entwicklung der Wechselstation war laut Musk übrigens gewissermaßen geschenkt – ihre technische Grundlage ist der Industrieroboter, der im Tesla-Werk die Akkupacks unter die Model S montiert. Man musste ihm also quasi nur noch den Demontage-Schritt beibringen. Jede Station soll etwa 50 Akkus bevorraten, wie viele sich auf dieselgetriebenen Lastwagen zwischen ihnen hin- und herchauffieren lassen müssten, wird sich wohl noch zeigen.

Wer übernimmt das Batterie-Risiko?

Eine damit zusammenhängende, wichtige Frage scheint uns ebenfalls nicht völlig geklärt: Wer übernimmt das Risiko der Batteriealterung? Immerhin: Wer angesichts der unabwendbaren Degeneration der Zellen berechtigterweise Bedenken vor einem Tausch gegen einen Stromspeicher unbekannter Provenienz hat, soll gegen etwa 80 Euro seinen originalen Akku auf dem Rückweg wieder zurückbekommen können. Klingt nicht eben unkompliziert.

Erst im Mai kündigte Tesla ein Netz von Schnellladestationen über die USA und Kanada an. Ab 2014 sollen Tesla-Fahrer kostenlos durch die gesamten USA reisen können. Fernreisen, auf denen man allerdings spätestens etwa alle 170 Kilometer eine Dreiviertelstunde pausieren müsste. Und das ist noch optimistisch gerechnet: Nach einer Schnelladung haben Sie unter guten Bedingungen zwar die halbe Reichweite der 370 (theoretischen) Kilometer. Doch die kann man ja nie völlig nutzen, will man nicht irgendwann mit leerem Speicher in der Pampas zu stehen statt an einer Ladesäule.

Tesla nennt den mit 120 kW extrem leistungsfähigen Schnellader übrigens hintersinnig "Supercharger" – was bislang die Bezeichnung für Turbo- oder mechanische Lader an Verbrennungsmotoren war. Voraussetzung für den vollen Service ist – wie bei den nun zusätzlich geplanten Wechselstationen – ein Model S mit 85 kWh-Akku. Nur für dieses Modell will Tesla vorerst die Schnellladung kostenlos und einen Akkuwechsel möglich machen. (fpi)