Nissan e-NV200 im Fahrbericht

Lasten-Lader

Die Idee eines elektrischen Kleintransporters ist nicht gerade innovativ, hat aber nichts von ihrem Charme eingebüßt. Die Reichweiten sollten für den urbanen Betrieb ausreichen, dazu kommen geringe Unterhaltskosten. Mit diesen Vorzügen will Nissan ab Juli Kunden den neuen e-NV200 schmackhaft machen. Wir konnten ihn schon fahren.

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Nissans Elektro-Kleintransporter e-NV200 wird ab dem 7. Juli verkauft. 26 Bilder
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Barcelona, 17. Juni 2014 – Die Idee eines elektrischen Kleintransporters ist nicht gerade sonderlich innovativ, hat aber nichts von ihrem Charme eingebüßt. Die Reichweiten sollten für den urbanen Betrieb locker ausreichen, dazu kommen steuerliche Vorteile und geringe Wartungskosten. Mit diesen Vorzügen will Nissan ab Juli Kunden den neuen e-NV200 schmackhaft machen. Wir konnten ihn schon fahren.

Profis und Privatleute

Nissan bezeichnet den e-NV200 ungeniert als das Beste aus zwei Welten. Der Hersteller nahm den 80 kW starken Elektroantrieb des Leaf und verpflanzte ihn in den Kleintransporter NV200. Das Ergebnis ist ein Auto, das Nissan zu 70 Prozent an Geschäftskunden verkaufen will. Handwerker und Lieferanten werden das Auto vermutlich meist als zweisitzigen Kastenwagen bestellen, die Taxis, Shuttles und Privatautos sollen als verglaste „Kombi“-Version oder als ebenfalls verglaste, aber noch luxuriösere Variante Evalia abgesetzt werden.

Der normale NV200 hat etwa die Abmessungen des VW Caddy. Die Elektroversion ist mit 4,56 Meter gleich 16 Zentimeter länger. Für die Platzverhältnisse im Innenraum bringt das nichts, denn allein der Vorderwagen wurde verlängert. Denn dort musste das in der Front installierte Ladegerät hineinpassen. Und das rund 200 Kilogramm höhere Gewicht erfordert eine längere Knautschzone.

Der rund 1,6 Tonnen schwere Evalia In der Stadt ist man mit den 80 kW gut motorisiert, was vor allem am ordentlichen Drehmoment von 254 Nm liegt – gefühlt ist der Vorwärtsdrang noch stärker, als die Zahl es sagt. Das gilt allerdings nur, solange die Eco-Taste nicht gedrückt ist, sonst wird das Auto spürbar träger. Außerdem gibt es am Getriebe-Wahlhebel – er fällt anders als beim Leaf ganz konventionell aus – neben der D-Stellung noch einen B-Modus für Break oder Bremsen. Letzterer ist besser für die Stadt oder Bergabfahrten geeignet. Denn hiermit wird eine kräftigere Rekuperation gewählt. Wir hätten uns aber eine noch stärkere Bremsenergie-Rückgewinnung gewünscht – so stark wie beim BMW i3. Bei dem kommt man bei Bedarf fast ganz ohne Bremspedal aus.