Lautsprechersysteme für Motorradhelme im Vergleich

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Wie weiter oben bereits erwähnt, wird das System bei den hohen Lautstärken schnell plärrig und anstrengend für die Ohren und selbst dann ist die Musik aufgrund der sehr lauten Windgeräusche des N44 Evo immer noch sehr weit im Hintergrund und ab 120 km/h kaum noch wahrnehmbar.

Klangverbesserer Gehörschutz

Wie sich zeigte, schafft ein vernünftiger Gehörschutz hier optimale Abhilfe. Da ich längere Strecken ohnehin nur mit Gehörschutz fahre, testete ich beide Systeme natürlich auch mit Gehörschutz. Zum Einsatz kommen da bei mir die Ohrstöpsel „MotoSafe Race“ von Alpine, die so konstruiert sind, dass sie vor allem Windgeräusche deutlich reduzieren sollen. Tatsächlich führte das bei mir dazu, dass beide Systeme auf dem Motorrad sehr viel besser funktionieren, Windgeräusche in den Hintergrund treten und die Musik sehr viel prominenter zum Vorschein kommt. Gerade aber auch dem N-Com hat es die störende Plärrigkeit genommen.

Beim Headwave Tag entstand darüber hinaus der Eindruck, dass die Klangfülle mit zunehmendem Tempo etwas leidet. Ich vermute, dass die Anregung der Helmschale durch den Fahrtwind gewisse Frequenzen dämpft. Dafür fallen leichte Verzerrungen während der Fahrt nicht mehr wirklich auf und man kann dafür ein sehr weites Klangbild genießen. Sprachansagen geben beide Systeme ausreichend gut wieder, kommen beim N-Com aber tatsächlich präziser und besser verständlich an.

Führungslos

Wird das Smartphone in der Jackentasche verstaut, ist über beide Systeme eine minimalistische Steuerung der Musikwiedergabe gegeben. Start/Stopp oder auch weiterspringen zum nächsten Lied können beide Systeme, wobei das N-Com seitlich am Helm etwas besser erreichbar ist als der Headwave hinten am Helm. Eine Lautstärkeregelung ist allerdings am Tag gar nicht möglich, während man die per N-Com bequem steuern kann. Hat man also nicht von vornherein die richtige Lautstärke gewählt, beim Tag ist das am Smartphone eher nah an der Maximallautstärke, ist ab gewissen Geschwindigkeit kaum noch Musik wahrnehmbar.

Wo das N-Com den Tag dann letzten Endes völlig abhängt, ist die weitere Bedienbarkeit und die Menge an Features. Nolans Kommunikationssystem kommt zusätzlich auch mit einem integrierten FM-Tuner daher und in Verbindung mit einem Smartphone ist seine größte Stärke die mögliche Ansteuerung des betriebssystemeigenen Assistenten: ein langer Druck auf den zentralen Knopf aktiviert auf Android beispielsweise den Google Assistant. Wenn die aktuelle Playlist zu langweilig ist oder schnell eine Navigation gestartet werden soll, geht damit sehr vieles, ohne anhalten und das Handy in die Hand nehmen zu müssen. Selbst wenn er wollte, könnte der Tag das nicht, weil ihm das Mikrofon fehlt, um solche Sprachbefehle ans Handy weiterzugeben. (fpi)