Leonie soll 2010 am realen Verkehr teilnehmen

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Außerdem mussten die Entwickler auch verkehrsregelwidriges Verhalten in ihre Überlegungen einbeziehen. Hinzu kommt, dass es sich um eine stark besiedelte Umgebung handelt – mit einer hohen GPS-Abschattung, die ein Genauigkeit auf 2 bis 3 Meter zulässt. Daher ist ein Abgleich durch Videodaten als Referenz zur Verbesserung geplant. Als zusätzliche Herausforderung haben sich die Braunschweiger noch die Parkplatzsuche und das Einparken ausgedacht. Denn die Umgebungsorientierung auf einem Parkplatz mit unstrukturierter Fläche stellt nochmals andere Anforderungen als das Bewegen im fließenden Verkehr.

Die Ziele
Das interdisziplinäres Team aus dem Stadtpilotenprojekt setzt sich aus dem Institut für Regelungstechnik, dem Institut für Flugführung und dem Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund der TU Braunschweig zusammen und arbeitet am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) auf dem MobilLife Campus in Wolfsburg. Das Projekt Stadtpilot ist als langfristiges Forschungsvorhaben geplant, dass einen echten Nutzen für zukünftige Serienfahrzeuge haben soll. Trotz der schwierigen Rechtslage ist eine Straßenzulassung für Leonie wichtiger Bestandteil des Projekts – auch das ist ein großer Unterschied zum Urban Challenge. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass die Fahrzeugkonturen des Passat Variant beibehalten werden müssen.

Derzeit bedarf es noch mehrerer Ingenieure, um Leonie zu bedienen, vom autonomen Fahren ist sie also noch weit entfernt. Vor der CeBit wurden Leonie die Augen geöffnet – die Laserscanner und Radarsystem installiert, die Videokameras fehlen allerdings noch. Als nächste Aufgabe steht der Umbau der Querlenkung an, damit Leonie selbst steuern kann. Danach ist eine neue Zulassung für das Fahrzeug notwendig. Bis 2010 wollen die Beteiligten so weit sein, dass Leonie selbständig fahren kann, hofft Sebastian Ohl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Regelungstechnik an der TU Braunschweig – „ein ehrgeiziger Zeitplan der uns hilft, das Projekt konzentriert voranzutreiben“. (Anika Benz-Jaeschke) (ggo)